Fabian Brack im hessischen Siegerteam

Am liebsten gleich noch mal. Gerade erst ist Fabian Brack (9a) beim Wettbewerb „Jugend debattiert“ zum viertbesten Redner unter den Schülern der Mittelstufe in Hessen gekürt worden, da sagt er schon: „Ich will noch mal teilnehmen.“ Er hat zwar nicht nur im Schulentscheid alle Mitredner und -rednerinnen überholt, sondern auch im Regionalwettbewerb und im Entscheid für Südhessen in Hanau. Aber Platz eins bis drei in Hessen würde ihn doch noch reizen.

Neben dem Ziel, noch weiter zu kommen, lockt Fabian aber auch, dass er eine Menge gelernt hat. „Beim Workshop in Bad Homburg hat uns die ,Jugend debattiert’-Siegerin im Bundesentscheid aus dem Jahr 2010 trainiert“, erzählt der 15-Jährige. Drei Tage lang führte sie die Nachwuchs-Redner dynamisch und lebensnah durch Themen und Techniken der Debatte. „Sei authentisch, sei du selbst“ ist eine der wichtigsten Lektionen, die Fabian mitgenommen hat. Fachwissen, gute Argumente und die Verwendung von Fachbegriffen würden Zuhörer schon auch überzeugen, weiß Fabian jetzt. „Aber die Leute müssen einem abnehmen, was man sagt.“
Beim Hessen-Entscheid Ende April im hr-Sendesaal in Frankfurt diskutierten vier Jugendliche schließlich die Vor- und Nachteile eines „Jugendchecks“ für Gesetzesentwürfe. Das meint, ob Jugendliche alle oder einen Teil der Gesetzesentwürfe auf ihre Bedürfnisse hin prüfen und sich dann dafür oder dagegen aussprechen.
Hier hat Fabian auf der Bühne darauf geachtet, zunächst kurz zu wiederholen, was sein Gegenüber gesagt hatte. „Das zeigt ihm, dass du ihm zugehört hast und du selbst gewinnst Zeit zum Überlegen“, erklärt Fabian. Schließlich behält auch das Publikum besser den Überblick über die Argumente. Denn das eigentliche Ziel der Debatte sei nicht, jemanden auf die eigenen Seite zu ziehen, sondern dem Publikum alle Vor- und Nachteile eines Themas vor Augen zu führen – und ihm dann selbst die Wahl zu lassen.
Ob er sich vorstellen kann, das Reden und Debattieren zu seinem Beruf zu machen? „Ich mach jetzt erst mal die Oberstufe“, sagt er nachdenklich. „Aber die politische Richtung könnte ich mir schon vorstellen.“