Für einen Schülerforschertag kamen mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ausbildungs-Instituts Provadis und der Firma Celanese in die Leibnizschule. So erfuhren die Neuntklässler, was die Chemie-Stunden in der Schule mit dem Kunststoff von morgen zu tun haben. In welchen Alltagsgegenständen moderne Chemie-Produkte stecken. Und welche Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten die Chemie-Industrie bietet.
So schlägt lautstark ein Metallkeil mal aus 20, mal aus 50 oder 70 Zentimetern Höhe auf ein Stück bruchfesten Kunststoffs und die Schüler verfolgen gespannt, was er aushält. Am nächsten Tisch stellen die Jugendlichen Putz aus Wasser, Verdicker, Dispergiermittel und anderen Anteilen her; an Tisch drei vergleichen die jungen Forscher, wie sich Spiegel mit und ohne Anti-Beschlag-Folie auf Cellulose-Basis im Wasserdampf verhalten.
Es herrscht entspannte Betriebsamkeit. “Die Schülerinnen und Schüler haben sich mit den Versuchsanleitungen sofort an die Arbeit gemacht”, lobt ihre Chemielehrerin, Jutta Menig-Scholz. Die Begeisterung sei aber auch den guten Anleitungen zu verdanken. Alle Fragen, die die Lernenden zum Thema Chemie, Industrie und Ausbildung haben, können sie nicht nur zwei Azubis direkt stellen. Sondern auch Roman Kraus, der als Ausbilder bei Provadis für Labortechnik arbeitet. Sylvia Koch informiert im Anschluss an ihren Vortrag über die Ausbildungsmöglichkeiten, z.B. zum Chemikant oder Industriemechaniker, bei Celanese. Als Türöffner stehen Lisa Moessing aus der Kommunikationsabteilung von Celanese und Teresa Grauer als Referentin für Bildungs- und Forschungs-Projekte bei Provadis zur Verfügung.
Der Schülerforschertag steht im Rahmen eines neuen Konzepts im Bereich MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik), das Celanese und Provadis in Zusammenarbeit mit Lehrkräften auf die Bedürfnisse dreier Partnerschulen im Rhein-Main-Gebiet zugeschnitten haben – eine davon ist die Leibnizschule. Schulleiterin Sabine Pressler war mit dem ersten Schulaktionstag dieser Art sehr zufrieden: “So eröffnen sich unseren Schülerinnen und Schülern auch neue berufliche Perspektiven.”
Ob die Jugendlichen darüber hinaus auch eine neue Geschmacks-Sensibilität entwickeln, erfahren sie zum Abschluss bei der Verkostung eines koffeinhaltigen Softdrinks. Hier lautet nun noch die Frage: In welchem Schluck ist Zucker enthalten – und in welchem Süßstoff? Ein Teil der Schüler kann den Unterschied feststellen. Den Süßstoff, den viele von ihnen selbstverständlich genießen, stellt das Unternehmen laut Lisa Moessing “als einziger westlicher Produzent her.” Und dass der tatsächlich “um die Ecke” produziert wird, das hätte keiner der Neuntklässler gedacht.