Die drei Beete hat die Lehrerin für Ethik und katholische Religion und Pflanzenliebhaberin, Iris Gniosdorsch, auf Wunsch der Eltern und der Biologie-Fachlehrkräfte sorgfältig geplant und das Projekt dem Förderverein und dem Schulelternbeirat vorgestellt. Dort erntete sie große Zustimmung und setzte es in den Ferien gemeinsam mit Familie Surlan, der Familie von Frau Gau, der Vorsitzenden des Schulelternbeirats, in die Tat um.
Man ist versucht zu sagen “im Handumdreh’n”, weil es nach den Ferien so plötzlich grünte und blühte. Doch um 4000 Liter Boden mit dem Spaten zu bewegen, 117 Pflanzen und 35 Säcke Erde mit jeweils 50 Litern Inhalt für rund 700 Euro zu kaufen und anschließend alles an seinen Platz zu bewegen, brauchte es weit mehr als ein Handumdrehen – nämlich vollen Arbeitseinsatz.
Das Ergebnis ist dabei nicht nur schön sondern auch lehrreich: Von den Biologieräumen aus werden die Kinder im Blumen- und im Kräuterbeet von Frühjahr bis Herbst immer etwas blühen sehen. Lehrreich für die Schülerinnen und Schüler stehen dort Lippenblütler neben Kreuz- und Korbblütlern – und ein richtiger kleiner Apfelbaum, der anschaulichste Hoffnungsträger seit Martin Luther. Im Kräuterbeet gedeihen Petersilie und Zitronenminze, Salbei und Thymian. Der pyramidenförmige, große Rosmarinstrauch darf ausdrücklich gestreichelt werden – aber bitte von unten nach oben. “Die Hand duftet danach sehr, sehr gut”, verspricht die “Gärtnerin” Iris Gniosdorsch.
Liebevolle Pflege wird der neue Schulgarten nicht nur durch sie erhalten sondern auch durch eine neue Garten-AG, zu der sich ab sofort Schülerinnen und Schüler bei Frau Gniosdorsch melden können. Im Sammlungsraum der Biologie warten bereits nagelneue Gießkannen, Clogs und Gartengeräte auf ihren Einsatz.
Die Pflanzbeete bilden den ersten Wohlklang in einem Projekt, das den Namen “Der Grüne Akkord” trägt. Wohlklang Nummer zwei besteht aus neuen Sport- und Sitzgeräten auf dem Schulhof. Schon am Freitag werden zwei Fußballtore auf dem großen Pausenhof installiert – ein lang gehegter Traum vieler Schülerinnen und Schüler. Es folgen in absehbarer Zeit Balancierbalken und zusätzliche Tischtennisplatten, sowie Sitzmöglichkeiten an den Beeten. Wohlklang Nummer drei schließlich trägt den vielversprechenden Namen “Leibnizgarten”. Er wird seinen Platz auf der Nordostseite des Schulgebäudes, der Seite zur Gebeschusstraße hin, finden. Bepflanzung, Formgebung, Linienführung und Farbgestaltung werden symbolisch die Ideenvielfalt des Namensgebers der Schule darstellen: des Philosophen, Mathematikers, Diplomaten, Historikers und politischen Beraters der frühen Aufklärung, Gottfried Wilhelm Leibniz, dessen Todestag sich in diesem Jahr zum 300. Mal jährt.
Die äußerst großzügige finanzielle Grundlage, auf der das vielfältige Projekt gedeiht, hat übrigens der Förderverein der Leibnizschule gelegt. Der Wohlklang Nummer drei – der Leibnizgarten – kann nun noch tatkräftige Unterstützung brauchen: Am Samstag, 4. Juni, legen alle, die daran mitbauen und -pflanzen wollen, den Grundstein. Von 9 bis 18 Uhr nimmt dieses Projekt Gestalt an. Anmeldungen nimmt gerne Frau Gau per Email entgegen. “Es wird der erste, aber sicher nicht der letzte Gartentag der Eltern sein”, stellt Claudia Gau in Aussicht und ist bereits jetzt voll des Lobes. “Es ist doch toll, dass die Schule uns eine solche Möglichkeit gibt, hier als Schulgemeinde etwas Gemeinsames zu schaffen”, bedankt sie sich bei der Schulleiterin, Sabine Pressler. “In einem schönen Umfeld lässt es sich auch besser lernen.”
Wer die neuen Beete genauer betrachtet, wird dort neben Vogeltränken auch ein kleines steinernes Herz im Kräuterbeet entdecken. Es knüpft an ein bereits bestehendes “schönes Umfeld” der Schule an: Das Grüne Herz der Leibnizschule, den bepflanzten Innen- und Ruhehof. “Der Prophet Ezechiel spricht in der Bibel, im Alten Testament, davon, dass die Menschen steinerne Herzen hätten und daher böse Dinge täten”, erklärt Iris Gniosdorsch das greifbare Symbol. In den Gärten sollen nun alle sprießenden Pflanzen im Innen- wie im Außengelände steinerne Herzen in grüne, lebenslustige und liebevolle Herzen verwandeln.
Es sind die zartesten Pflänzchen der Schulgemeinde und sie entfalten doch eine große Wirkung: Seit der ersten Osterferienwoche sprießen Lupinen und Lavendel, Purpursonnenhut und Pfingstrose, Storchschnabel und Schafgarbe aus frischer, dunkler Erde im Schutz des Schulgebäudes auf der Südseite der Leibnizschule. In zwei langen Beeten zwischen Fahrradständern und Biologiefachräumen haben fleißige Hände ein kleines Wunder angelegt: Ein kunterbuntes Blumenbeet und ein Kräutergarten verschönern seitdem das Schulgelände. Ein drittes Beet für Gemüse entsteht gerade.