Ran an die Taste! Ran an den Block!

Hier veröffentlichen Schüler und Schülerinnen ihre besten Texte

Dir ist eine spannende, lustige oder nachdenkliche Geschichte eingefallen und du willst sie dringend erzählen? Oder du hast etwas Interessantes, Ärgerliches, Schönes erlebt und du willst darüber berichten, weil du findest, dass das noch viele andere erfahren sollten?

Hier stehen die besten Texte, die entweder still zuhause oder in einer unserer Schreib-AGs entstanden sind - sei es die AG kreatives Schreiben von Frau Hansen oder die Journalismus-AG von Frau Schirrmacher oder auch im Unterricht. Wenn du auch lernen willst, richtig gut zu schreiben, lies die Texte, lass dich inspirieren und komme in eine der AGs.
Viel Spaß beim Schmökern!

Nie mehr ohne Charlie

Der Wunsch nach einem Hund verlangt vor allem eines: viel Geduld mit Eltern

Text und Fotos von Ida Krüger (7e)

Hallo, ich bin Ida, gehe in die siebte Klasse und habe einen Hund namens Charlie. Er ist zwei Jahre und zwei Monate alt.

Ich habe mir schon von klein auf einen Hund gewünscht und jeden Hund streicheln wollen, der mir in die Quere kam. Doch wie oft ich auch meine Eltern fragte, es kam immer die Antwort: Nein. Es hatte seine Gründe, warum meine Eltern nein sagten, aber trotzdem war ich enttäuscht. Als Trost brachte mein Onkel immer seine Hündin Emma mit, wenn er zu uns kam. Ich freute mich sehr, aber wollte trotzdem einen eigenen Hund. Im November 2019 willigte meine Mutter dann endlich ein, einen Hund zu kaufen. Als ich das hörte, war ich total außer mir. Wir hatten schon eine Rasse ausgesucht, den Havaneser.  Er ist nämlich für Allergiker geeignet, weil er kein Fell, sondern Haare hat. Wir hätten gerne einen Hund aus dem Tierheim adoptiert, leider reagiert fast meine ganze Familie allergisch und wir hätten Angst gehabt, dass wir den Hund wieder hätten

zurückgeben müssen, wenn wir auf ihn reagieren hätten. Somit suchten wir nach einem Züchter und fanden auch einen in Fulda. Eigentlich hatten wir geplant, den Hund im April zu kaufen, zwei Mal fuhren wir zu Besuch zur Züchterin - und dann ging alles auf einmal ganz schnell.

Wer beschnuppert hier wen? Zu Besuch bei der Züchterin

Als wir ankamen, wurden wir von bellenden Hunden empfangen. Im Flur kam uns ein sehr süßer Havaneser entgegen und meine Mutter sagte: ,,Oh, ist der süß  mit einem Lächeln auf dem Gesicht!‘‘ Die Züchterin war noch mit einem anderen Kunden beschäftigt. Ich war total aufgeregt und gespannt. Als sie fertig war, brachte uns die Züchterin zu den Rüden ab einem Jahr, da wir uns keinen Welpen holen wollten. Als wir zu den Rüden gingen, wurde ich mit großer Freude von ihnen begrüßt. Charlie, beziehungsweise Nils - so hieß er bei der Züchterin -, stand in der Ecke und schaute unauffällig und ängstlich. Meine Mutter hatte ihn sofort im Auge, während ich mit den anderen Hunden beschäftigt war. Sie sagte wieder: ,,Oh, den find ich aber süß!‘‘ Ich fand ihn langweilig, was ich im Nachhinein bereue. Denn Charlie ist so anhänglich geworden.

Naja, jedenfalls hatte ich andere Hunde im Visier. Wir durften ihnen Leckerlis hinschmeißen und alle stürzten sich drauf. Charlie suchte vergeblich nach Leckerlis, denn die anderen hatten sie alle schon aufgegessen. Wir saßen fast fünf Stunden bei den Hunden. Und fuhren wieder nach Hause. Ich war so unentschlossen, welcher Hund mit jetzt gefiel. Jedoch gefiel mir Charlie alias Nils dann doch. Am 19. Dezember fuhren wir wieder zur Züchterin - und durften ihn

tatsächlich schon abholen! Er war total ängstlich und scheu. Auf der Rückfahrt wurde mir flau im Magen. Ich hatte Angst, dass das alles zu viel Verantwortung für mich wäre. Jedoch merkte ich schnell: Es ist gar nicht so schlimm, wenn man sich die Verantwortung in der Familie teilt.

Erste Eindrücke, erste Gedanken über unser neues Familienmitglied

Meine ersten Gedanken waren, als Charlie zu uns kam, ziemlich chaotisch.  Einerseits freute ich mich total, dass wir Charlie bekamen, andererseits hatte ich eben auch totale Angst vor der Verantwortung. Charlie war am Anfang sehr zurückhaltend und ängstlich, was alles etwas schwieriger machte. Doch nach und nach wurde er zutraulicher und offener. Er kam zu uns und wollte mit uns kuscheln. Ich kann euch sagen, Charlie ist einer der verspieltesten Hunde, die ich je kennengelernt habe, aber er ist immer noch ein sensibler Hund was ihn sehr sympathisch macht, wie ich finde.

Bei aller Liebe: Das kostet es, einen Hund zu halten

Charlie zu kaufen hat etwas mehr gekostet, weil er ein reinrassiger Hund ist. Da, wie für jeden Hund, eine Erstausstattung notwendig ist, gab uns unsere Züchterin alles Notwendige für einen kleinen Aufpreis mit. Seine Erstausstattung bestand aus Futter, Bürsten bzw. Kämmen, Shampoo und Conditioner, außerdem noch eine Rückzugsmöglichkeit (Höhle und Körbchen). Wir schneiden Charlie selber die Haare, deshalb fallen keine zusätzlichen Friseurkosten an. Stattdessen brauchen wir ein Haar-Schneide-Set. Zu diesem gehören eine Schere und eine Schermaschine mit verschieden Aufsätzen. Ein Hund sollte natürlich auch erzogen werden, deshalb kommen noch Hundeschulkosten dazu. Diese hängen davon ab, welche Hundeschule man besucht.

Hunde-Erziehung - mehr als "Sitz!" und "Platz!"

Wenn man lernen möchte, wie man seinen Vierbeiner erziehen kann und tolle Spiele mit ihm spielen möchte, wie z.B. Agility, geht man am

einfachsten zur Hundeschule. Dort lernt man auch, wie der Hunde die Grundlagen erwirbt. Es ist meist schwer, dem Tier diese alleine beizubringen. Dazu gehört zum Beispiel: Wie geht mein Hund am besten an der Leine? Wie bringe ich meinen Hund bei, dass er kommt, wenn ich ihn rufe? Oder wie baue ich eine Bindung zu meinem Hund auf? Und vieles mehr. "Sitz", "Platz" oder "Gib Pfötchen" kann man dagegen auch anhand von Youtube-Videos lernen. Wir hatten ziemlich große Probleme, weil Charlie sich nicht wirklich gut mit anderen Hunden versteht. Er möchte nämlich meine Familie und mich verteidigen oder, besser gesagt, beschützen. Wegen dieses Problems sind wir auch zur Hundeschule gegangen und haben uns Hilfe gesucht. Es ist besser geworden, aber Charlie versteht sich trotzdem nicht mit jedem Hund auf Anhieb.

Eine Liebe, die den Lockdown überdauern wird: Kimi aus dem Tierheim Kelkheim findet ein neues Zuhause 

von Amelia Schwintek (Text) und Frida Agricola (Fotos)

Eine Liebeserklärung

Ich bin der glücklichste Mensch auf Erden, endlich hat sich mein größter Wunsch erfüllt. Ich wollte ab dem ersten Tag jede Erfahrung des Hundebesitzer-Lebens sammeln, die ich nur sammeln konnte: Zu jeder Gassi-Runde mitgehen und jedes Häufchen wegmachen, beim ersten Mal Hundeschule und beim ersten Treffen mit anderen Hunden dabeisein - einfach das Leben mit einem Hund auskosten. Ich liebe Kimi über alles und will, dass sie das beste Leben hat, das sich ein Hund nur wünschen kann. Ich verbringe meine gesamte Zeit mit ihr und will mit ihr alles erleben: Ich fahre mit der Fähre ans andere Ufer des Mains, ich gehe mit ihr in das große Feld, das bei uns in der Nähe liegt, ich gehe mit ihr in den Bach und ich bringe ihr Tricks bei

Für mich war zu Beginn unserer Freundschaft alles perfekt, doch nach und nach zeigten sich auch die Nachteile: Nachts konnte sie nicht schlafen, weil sie jung war und viel Energie hatte, auch nach langen Gassi-Runden machte sie, sobald wir zuhause ankamen, wieder auf das Sofa. Es war so frustrierend, gerade die Stubenreinheit war zum Haareraufen: Ich ging stundenlange Gassi-Runden, bei denen sie jedes Mal zwischen drei- und viermal Pipi machte und trotzdem war es immer dasselbe, ich machte die Leine ab und sie rannte schnurstracks zum Sofa und pinkelte. Doch mit der Zeit wurde es besser. Und wir konnten uns glücklich schätzen: Kot hatten wir nur zweimal im Haus. Einmal in der Küche, ich musste lachen, allerdings war meine Mutter nicht begeistert, als sie mit Lappen und Eimer den Küchenboden wischen musste, schließlich konnten wir zum Glück beide darüber lachen.

Wir bereuen es keinen einzigen Tag, Kimi adoptiert zu haben, auch wenn sie Quatsch macht, wir lieben sie alle, denn wer kann schon den süßen braunen Kulleraugen, mit den orangenen Wimpern widerstehen? Wir auf keinen Fall!

Wer ist Kimi - und wie kam sie zu uns?

Wir haben Kimi am 17. März aus dem Tierheim-Kelkheim-Taunus adoptiert, ursprünglich kommt sie aber aus einem rumänischen Tierheim, genauer: der Tierschutzorganisation Smeura. Als wir sie adoptierten, war sie bereits fünfeinhalb Monate alt. Sie wurde in Smeura geboren und hat drei Geschwister: zwei Rüden (Hektor und Jasper) und eine Hündin (Kaba). Sie wurde zwar im Tierheim geboren, allerdings lebte ihre Mutter auf der Straße. Sie ist eine Mischlingshündin. Man weiß nicht genau, welche Rassen „in ihr“ stecken, allerdings vermuten wir durch ihr Verhalten und Aussehen, dass auf jeden Fall Dackel, Jack Russell Terrier und eventuell auch Golden Labrador in ihrer bunten Mischung stecken.

Der Adoptions-Krimi um Kimi

Ich wünschte mir, seit ich klein war, einen Hund, doch mein Vater war immer unsicher: „Na ja, wie sollen wir das zeitlich regeln?“, oder: „Die Erziehung ist zeitaufwändig und anstrengend“ etc.. Meine Mutter allerdings unterstützte meinen Wunsch nach einem Hund, wo sie nur konnte. Sie selbst ist mit Hunden aufgewachsen. Anfang März 2020 konnten wir dann meinen Vater endlich überzeugen. Direkt suchten wir auf der Website des Tierheims Kelkheim nach einem ansprechenden Hund und schließlich stießen wir auf Nele, eine sechs Monate alte Dackel-Mix-Hündin. Wir meldeten uns sofort beim Tierheim. Das gab uns die Kontaktdaten von Neles aktueller Pflegefamilie. Wir riefen am selben Abend an - aber wir waren zu spät! Bekannte der Pflegefamilie hatten bereits gesagt, sie wollten Nele aufnehmen. Ich war so enttäuscht und konnte mein Pech kaum fassen, endlich hatten wir einen passenden Hund gefunden und dann war er schon vermittelt.

Als ich am nächsten Tag von der Schule nachhause kam, wollte mein Vater mir etwas offenbar sehr Dringendes im Internet zeigen: Es war ein Wurf Junghunde in das Tierheim-Kelkheim gekommen. Sie waren zwischen vier und sechzehn Monaten alt. Ich war überglücklich und mein Herz schlug schneller denn je. Neben Kimi gab es noch ihre Geschwister Jasper, Hektor und Kaba. Mein Vater wollte mir gerade Jasper zeigen, als ich sagt: „Stopp, die sieht doch süß aus, Kimi“. Mein Vater klickte auf das Bild und sagte: "Och, also ich fand Jasper süßer." Mein Vater rief im Tierheim an, um ein erstes Kennenlernen zu vereinbaren: Es war der 14. März 2020 um 14 Uhr. Als es dann endlich Samstag war, kam die schreckliche Nachricht: Das Treffen musste vermutlich ausfallen, da nicht klar war, ob die Lockdown-Regeln den Besuch zuließen. Ich wollte einfach nur noch weinen.

Doch dann die Überraschung: Es würde doch klappen, um 16 Uhr. Ich war unbeschreiblich glücklich, ich konnte es kaum abwarten. Drei nette Pfleger führten uns zum Hundebereich - einer großen Wiese und fünf Räumen für die Hunde. Ein Pfleger ließ Kimi aus dem Raum und sofort rannte sie los über die Wiese, während ich hinterherrannte. Meine Mutter und mein Vater informierten sich über Hundehaltung, und fragten die Pfleger über die Erziehung und Ähnliches aus. Das Einzige, das ich zu diesem Gespräch beitrug, war: „Wie oft muss man einen Hund besuchen, bevor man ihn adoptieren kann?“

Am Ende des Treffens konnten wir sie "reservieren" lassen. So wurde sie nicht weitervermittelt.

Sofort machten wir ein zweites Treffen aus: den 16. März, um zehn Uhr. Dieses Mal wurden wir in einem eingezäunten Hof, einer Art Auslauf zum Spielen, von den schwanzwedelnden Hunden begrüßt, die freudig an uns hochsprangen. Während meine Familie die fröhlichen Hunde streichelte, hatte ich nur Augen für Kimi, sofort begann ich sie zu streicheln. Nachdem sich die Pfleger ein paar Minuten mit meinen Eltern unterhalten hatten, riefen sie Kimi zu sich und zogen ihr ein babyrosafarbenes Geschirr an, mit einem kleinen, blauen Herz auf der Brust und legten ihr eine hellblaue Leine an. Eine Pflegerin gab mir die Leine. Sie öffnete das Tor zu einem Feldweg. Sie erklärten uns, worauf wir achten sollten und wir konnten ab jetzt 45 Minuten Gassi gehen. Zur Not, falls sie müde werden würde, sollten wir sie zurücktragen. Sofort lief ich mit der Leine in der Hand los. Eigentlich rannten wir den ganzen Feldweg nur, bis wir schließlich an einer großen Straße standen. Als wir umdrehten, war noch keine Spur

von Müdigkeit zu spüren, also rannten wir auch den Rückweg zum Tierheim. Wir verabredeten uns für den folgenden Tag und fuhren zu „Kölle Zoo“, um die Ausrüstung für einen Hund zu kaufen. Ich war so aufgeregt und wollte am liebsten alles kaufen. Am nächsten Tag brachten wir die Ausstattung mit, für den Fall, dass wir sie direkt adoptieren könnten. Tatsächlich... als wir zum Auslauf kamen, fragte eine Pflegerin, ob wir denn Interesse hätten, Kimi bald zu uns zu nehmen. Ich rastete aus, ich konnte es kaum fassen: Es war soweit, ich würde meinen eigenen Hund bekommen! Während meine Eltern sich unterhielten, rief ich im Hintergrund nur: „Ja,ja,ja,ja,jaaaaa“, ich denke in diesem Moment haben meine Eltern sich gewünscht, mich nicht mitgenommen zu haben. Egal, mein Vater bezahlte die 350 Euro für Kimis Adoption und ihre bisherige Pflege im Tierheim. Doch dann eine weitere Hürde! Die Transportbox passte nicht in den Mietwagen, einen Mini. Dieses Mal wussten wir nicht mehr weiter. Sitze zurückklappen? Dafür waren wir zu viele. So klappten wir die Box wieder zusammen und meine Mutter hielt Kimi die Fahrt über auf ihrem Schoß fest. Nächste Überraschung: Kimi musste sich gleich zweimal übergeben. Zuhause angekommen, stellten wir ihr Körbchen ins Wohnzimmer und gingen ein erstes Mal Gassi in unserer Straße. Nach wenigen Minuten schlief Kimi friedlich in ihrem Körbchen, denn für sie war dieser Tag ohne Frage am anstrengendsten.

Damit die Liebe länger als der Lockdown dauert: Wichtige Tipps zu den Kosten und zur Erziehung in der Hundeschule

Ein Hund ist toll, aber auch teuer. Hunde brauchen Essen, Näpfe, Leckerlis, Kau-Stangen für die Gesundheit der Zähne, Körbchen, Hundedecke, Spielzeug, Leine und Geschirr. Bei uns kostete dies ca. 280 Euro, doch das lohnt sich - schließlich schenkt man damit einem Lebewesen ein glückliches Leben. Dazu kommen noch eventuell Tierarztkosten und die

Für alle erstmaligen Hundebesitzer ist es ratsam, eine Hundeschule zu besuchen. Nach und nach funktionieren die Befehle immer besser. Das Prinzip einer Hundeschule ist simpel: Trainer oder Trainerin geben dem Besitzer Tipps und unterstützen die Kommunikation  zwischen Hund und Mensch. Natürlich werden auch neue

Hundesteuer dazu. Sie liegt bei ihr bei ca. 120 Euro im Jahr. Die Tierarztkosten variieren je nach Rasse und Krankheit. Kimis Adoption kostete 350 Euro, dieser Preis ist deutlich günstiger als der für einen Hund vom Züchter. Zusätzlich gab uns das Tierheim auch Kau-Stangen, Leckerlis und ein Spielzeug mit.

Tricks erlernt, doch entscheidend ist die Kommunikation, da der Hund die Tricks grundsätzlich beherrscht - nur noch nicht auf Befehl. Wichtig dabei ist, dranzubleiben. Das kostet Zeit, aber es lohnt sich: Hat man den Hund einmal gut erzogen, ist die grobe Erziehungsarbeit für das restliche Hundeleben getan.