Neu mit Bildern, Videos und Berichten aus 2023, 2024 und mit Videos: Schwelgen in Musik, Tanz und Gastfreundschaft: Mit “Erasmus +” in Sevilla

"Erasmus+" ist ein Austausch- und Begegnungsprogramm für Bildung, Jugend und Sport der Europäischen Union. Es soll lebenslanges Lernen im europäischen Bildungsraum fördern, nachhaltiges Wachstum ermöglichen, sozialen Zusammenhalt und die europäische Identität stärken sowie Innovationen vorantreiben. Die Leibnizschule nimmt mit Schülerinnen und Schülern aus dem Musikprofil an einem auf 18 Monate angelegten Projekt teil, bei dem sie mit Musik und Tanz Brücken zwischen der spanischen und der deutschen Kultur baut. Die Leitung hat Jessica Walter. So besuchten sich seit September 2022 bereits mehrmals spanische und deutsche Musikerinnen und Musiker unter dem Projekttitel "Music and Dance for Europe - How to be reborn after crisis". Kürzlich kehrte eine Gruppe von Sechst- und Siebtklässlern von ihrer beschwingten und lehrreichen Reise nach Sevilla zurück. Jessica Walter und eine Schülerin schildern eindrücklich ihre Erfahrungen:

Wer glaubt, dass ekstatischer Jubel nur im Fußballstadion entsteht, hätte bei der Aftershowparty des Abschlusskonzertes unserer Sevilla-Woche im „Conservatorio de Musica Profesional Francisco Guerrero“ gestaunt: 29 Austauschteilnehmer hüpften enthusiatisch, als die Vorführung im „Sala de Actos“ im „Conservatorio de Musica profesional Francisco Guerrero“ in Sevilla bestens gelungen war. In diesem Konzert fand eine extrem abwechslungsreiche Woche ihren Höhepunkt. Hier spielten und sangen wir auch „Holly Jolly X-mas“, für uns aber war diese Woche ein „Holly Jolly X-change“ oder:„The best time of the year!“ Das war die einhellige Meinung aller Teilnehmenden.

Mit gemeinsamem Singen, Musizieren und Tanzen wurden hör- und sichtbar europäische Brücken geschlagen: Die Spanier sangen flüssig den deutschen Text des Liedes  „Es führt über den Main“ und die dazugehörigen Tanzschritte hatten die Frankfurter ihren

neuen companeros und companeras abends zu Hause bei den Gastfamilien beigebracht. Die Choreographie hatte die spanisch-deutsche Flamenco-Tänzerin Carina la Debla mit uns erarbeitet. Wegen ihres pädagogischen Geschickes und ihrer humorvollen Menschenfreundlichkeit machten die Tanzeinheiten besonders viel Spaß! Auch „Gel Yanima“ führten wir, Türkisch singend und tanzend, vor und wurden von den sehr fortgeschrittenen spanischen Instrumentalisten professionell begleitet.

Gemeinsames Tanzen gehört in Sevilla zur Stadt-Identität, denn jedes Jahr im April tanzt dort die ganze Stadt auf der Straße die „Sevillanas“ in der „Feria de Avril“. Gelegenheit, die Sevillanas-Tanzschritte zu erlernen, hatten wir bereits im Juli 2023 gehabt, als Carina la Debla zu Gast in Frankfurt einen Workshop in der Leibniz Schule angeboten hatte. Beim Abschlusskonzert war aber auch „deutsches Kulturgut“ im Gepäck. Denn wir brachten einen bekannten Satz von Johann Sebastian Bach ein. Die komplexen Instrumental Stimmen übernahm fünf spanische Austauschteilnehmer, unterstützt von der spanischen Schulleiterin Maria del-Carmen Gonzalez Gonzalez  und Frau Walter. Frau Görde hielt als Chorleiterin alles zusammen. Darüber stimmte der spanisch-deutsche Chor eine sogenannte „Kontrafaktur“ des Bachschen Originals in unserer „lingua franca“ Englisch an:  „Music Dance is our desiring“.

So demonstrierten wir in unserer vielstimmigen Aufführung die grundlegende "Erasmus+"-Projektidee: ein demokratisch-verbundener „European Tone“.  Als Finale des Konzertes war der ganze Saal zum Mitmachkanon „Hallo Django“ eingeladen, die europäische Mehrstimmigkeit zu erweitern. Doch mit diesem Abschluss-Beitrag, der durch Body Percussion begleitet wurde, war der Abend noch nicht zu Ende. Denn die spanischen Eltern hatten zur Aftershow Party in einem Café eingeladen.  Dort ließen wir die Erlebnisse der Woche Revue passieren, hier in Bildern, die sich in Kürze in der Bildergalerie finden:

La Giralda – die Kathedrale, die in ihrer bewegten Geschichte auch schon Mal Moschee war, die Brücke Plaza Espagna (siehe oben), bei strömenden Regen besuchten wir den Königspalast Alcazares. Daneben besichtigten wir Las Setas, gebaut über den römischen und maurischen Überresten der Stadt, die in einem unterirdischen Archäologie-Park zu besichtigen sind. Groß war auch der Austauschbedarf zu den Herausforderungen in den spanischen Gastgeberfamilien: ob unangenehmene Viren oder die Besonderheiten der „Zeitverschiebungen“ der spanischen Mahlzeiten, es gab so viel zu erzählen. Diskutiert wurde denn auch der berühmteste Sohn der Stadt: Christopher Kolumbus beim Besuch im Torre del Oro und am Grabmal von „Colon“ (Kolumbus auf spanisch) in der Kathedrale. Sevilla war als Start-Hafen der Kolonial-Expeditionen des 15. -17. Jahrhunderts ein Drehkreuz für Waren und Reisende – ähnlich wie der Frankfurter Flughafen im 21. Jahrhundert.

Abgesehen von den touristischen Highlights Sevillas hatten wir in dieser Woche auch Gelegenheit, die spanische Sekundarschule „IES Ciudad Jardin“ kennen zu lernen. Dort begeisterte die von den Klassen ausgesuchte Musik  aus den Schulhof-Lautsprechern in der Pause. Eine Idee, die die Deutschen gerne auch auf dem Höchster Pausenhof umsetzen würden! Musikunterricht findet allerdings ab der Sekundarstufe (13-16) nur noch als Wahlfach am „Conservatorio Profesional de Musica“ statt, dann

Abgesehen von den touristischen Highlights Sevillas hatten wir in dieser Woche auch Gelegenheit, die spanische Sekundarschule „IES Ciudad Jardin“ kennen zu lernen. Dort begeisterte die von den Klassen ausgesuchte Musik  aus den Schulhof-Lautsprechern in der Pause. Eine Idee, die die Deutschen gerne auch auf dem Höchster Pausenhof umsetzen würden! Musikunterricht findet allerdings ab der Sekundarstufe (13-16) nur noch als Wahlfach am „Conservatorio Profesional de Musica“ statt, dann

aber mit 4 Wochenstunden: Instrumentalunterricht einzeln, Solfeggio, Chor und Ensembleunterricht. Daneben üben die „toughen“ Spanier abends nach dem langen Schultag und den Hausaufgaben auch noch täglich zu Hause. Wer sich das Leben im Süden Europas als gemütlich sonnige Siesta vorgestellt hatte, musste seine Vorstellung um einiges revidieren!

Im Sportunterricht der Sekundarschule erfuhren wir, dass der beliebteste Sport in Spanien Basketball ist. In der inspirierenden Dokumentation „Pau Gasol - Der Weg ist das Ziel“, die in mit bester technischer Ausstattung dargeboten wurde, faszinierte der spanischen Ex-Basketballstar der LA Lakers und Stiftungsgründer der „Gasol Foundation-Working to eradicate Childhood Obesity“.

Der Weg ist das Ziel – dieses Motto war ursprünglich auch Teil unseres Erasmus-Projektvorhabens, denn wir wollten gerne “green travel“ umsetzen. In Anbetracht der 2400 km Distanz zwischen Frankfurt und Sevilla konnten wir dieses Ziel leider nicht wahrmachen, aber vor Ort waren wir von der Dichte der Verbindungen des ÖPNV begeistert und Frau

Goerde und Frau Walter freuten sich über die omnipräsenten Fahrrad-Leihstationen, die unkomplizierte Sevici-Leih-App und das gut ausgebaute Fahrradwegenetz. Beim Abschied fiel die Trennung schwer, denn neue Freundschaften sind entstanden und die Gastfreundschaft der Sevillaner war mindestens genauso ein Wunder wie der Regen, der während unserer Austauschwoche recht heftig in Andalusien gefallen war. Den neuerlernten Zungenbrecher „La lluvia in Sevilla es una maravilla“ dichten wir deshalb überzeugt um in „La hospidilidad en Sevilla es una maravilla“!                                                                                                                                               Text: Jessica Walter

Victoria Gamburg aus der 7c schildert hier ihre Eindrücke: "Es war schön, neue Leute kennen zu lernen. Ich habe das Gefühl, dass mein Englisch sich in dieser Zeit verbessert hat und zudem bin ich viel sozialer geworden. Mein persönliches Highlight ist, dass wir so viele schöne Orte gesehen haben. Alle waren gut gelaunt und es war fast immer eine tolle Stimmung. Man war nie alleine und einem war nie langweilig. Die Zeit ging sehr schnell rum, aber sie war sehr lehrreich, witzig und einfach toll. Mit am besten fand ich die Plaza Espagna und die Kathedrale Giralda, weil ich den Stil sehr schön finde. Beides ist sehr edel und wunderschön. Man konnte sehr tolle Fotos machen. Kurz gesagt: Für mich gab es in Sevilla einfach nichts, was schlecht war."

So tanzt, singt und musiziert Europa - beim Austausch mit der Jahrgangsstufe 6 im Musikprofil:

 

So sieht Europa in Bildern aus: 

Reise nach Sevilla mit Erasmus+ für Schülerinnen und Schüler des Musikprofils in Jgst. 6 Anfang 2024 

Reise nach Sevilla mit Erasmus+ für Schülerinnen und Schüler des Musikprofils in Jgst. 9 im Februar 2023 

Gegenbesuch aus Sevilla im Sommer 2023

Hier berichten Schülerinnen von ihrer Austauschfahrt Februar 2023

Milla Frankfurt (ehem. 9e) erzählt von der spannenden Woche mit den spanischen Jugendlichen im Februar 2023 

Und wenn Franka Hubrig von ihrer Woche in Sevilla schwärmt, will man direkt auch dorthin reisen.