Austausch mit Frankreich

Frankreich ganz nah: Schülerbegegnungen mit Grosbliederstroff und Vallet (Nantes)

Seit zehn Jahren heißt es regelmäßig an der Leibnizschule: Die Franzosen kommen! Und genauso oft fahren auch rund 45 Leibnizschüler und -schülerinnen des dritten Lernjahres ins Nachbarland, um ihre "corres", ihre Austauschpartner in ihrer Schule, Zuhause und in der Freizeit zu erleben.

Gleich zwei Angebote kommen unterschiedlichen Interessen und persönlichen Voraussetzungen der Lernenden entgegen: Wer lieber einmal kurz ins Nachbarland hineinschnuppern möchte, kann einen ersten Anlauf im Austausch mit Grosbliederstroff (bei Metz) im nahen Lothringen machen. Die Begegnung gibt einen lebendigen Eindruck von französischem Familienleben, Schulalltag und Jugendkultur. Sie erstreckt sich über vier Tage und ist preiswerter.

Wer mutiger ist und vielleicht schon erste Frankreicherfahrung hat, kann sich für den Austausch mit Schülern des Collège Abélard in Vallet anmelden. Vallet liegt knapp 20 Kilometer östlich von Nantes (Département Loire-Atlantique).

Das Interesse in der Jahrgangsstufe 8 ist jedes Jahr groß. Wer zu welchem Ziel mitfahren darf, entscheidet das Los. Die Begegnung besteht immer aus einem Besuch der Franzosen in Frankfurt und dem Gegenbesuch der Deutschen in Grosbliederstroff oder Vallet. Die Vorbereitung und Organisation liegt in den Händen von Frau Hofmann. Sie hat die Kontakte auch vor zehn Jahren geknüpft und pflegt sie seitdem mit großem Einsatz. Unterstützt wird sie dabei von den jeweiligen Lehrkräften der achten Klassen.

Die Auswahl der Partner wird sorgfältig vorbereitet, schließlich sollen die Jugendlichen eine Woche zusammen verbringen. Die französischen wie die deutschen "corres" stellen sich in der Sprache des Partners in einem Steckbrief vor. Dann bemühen sich die Lehrkräfte, passende Partner zusammenzustellen - häufig nach Hobbys und Vorlieben aber auch nach Temperament. Auch eine Kombination von Junge und Mädchen sind möglich und manchmal auch notwendig. Wer bereit ist, ein Kind des anderen Geschlechts aufzunehmen, sollte diesem aber ein separates Zimmer anbieten können.

Mit Hochspannung erwarten die Schülerinnen und Schüler, wer ihre oder ihr "corres" ist. Nun gehen Briefe hin und her, meist werden sie blitzschnell überholt durch Whats-App- oder Facebook-Nachrichten. Die tatsächliche Begegnung bleibt dennoch ungeheuer aufregend. Meist verschwindet die erste Scheu bei der Ankunft aber im Handumdrehen und die Jugendlichen finden immer einen Weg, sich zu verständigen - häufig in einer kunterbunten Mischung aus Französisch, Deutsch, Englisch, Händen und Füßen. Und wenn es mal schwierig wird, sind immer Lehrkräfte erreichbar und

Begeistert sind die deutschen Schüler, die in der Regel im Mai nach Vallet fahren, vom Ausflug nach Noirmoutier, ans Meer - Wind, Wellen, Strand und Salzgewinnung in Salinen versetzen sie sofort in Urlaubsstimmung. Ein Ausflug nach Nantes ist, ebenfalls sehr lohnend - nachhaltig prägen sich aber auch die alltäglichen Eindrücke ein - Unterricht im Collège (der französischen Mittelstufenschule), französisches Familienleben, Bus fahren, shoppen oder das Angebot französischer Pâtissierkunst von A bis Z genießen. Diesen gesamten französischen Alltag erleben auch die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Fahrt nach Grosbliederstroff - die Höhepunkte ihrer Reise sind ein Besuch im schönen Metz und dort im architektonisch beeindruckenden Centre Pompidou. Außerdem stöbern die Schüler durch die Kleinstadt Sarrguemines. Häufig verbinden die Lehrkräfte den "großen" Austausch mit Vallet auch mit einem inhaltlichen Projekt - so stand 2013 Anne Frank im Focus und 2014 die Teilnahme an einem deutsch-französischen Wettbewerb zum 1. Weltkrieg.

Der unten stehende Artikel der Zeitung "Ouest-France" entstand beim Besuch der Deutschen beim Empfang im Rathaus der Stadt Vallet.