In der Juniorwahl 2023 stimmt die Mehrheit für soziale Gerechtigkeit

"Demokratie lernen" heißt das Ziel, das die Leibnizschule mit der Teilnahme an den Juniorwahlen vor jeder Landes- oder Bundestagswahl verfolgt. Dazu gehört, dass sich die Neunt- und Zehntklässler vorab über die Kandidatinnen und Kandidaten für die diesjährige Landtagswahl in Hessen im Unterricht informiert und deren Ziele und Werte diskutiert haben. "Wir haben im GeWi-Unterricht Steckbriefe von allen Landtagskandidaten angefertigt", berichtet eine Zehntklässlerin. Sie selbst habe ihre Wahlentscheidung eher davon abhängig gemacht, ob sie "mit der grundlegen politischen Richtung der Partei, beziehungsweise des Kandidaten, einverstanden war." Dazu habe für sie eine zukunftsorientierte Politik gehört, "da das vor allem mich als jungen Menschen betrifft."

Daraufhin hat Lino Leudesdorff von der SPD als Kandidat aus dem Frankfurter Westen bei der diesjährigen Juniorwahl  41,4 Prozent der 15- bis 16-Jährigen als politische "Follower" gewonnen. Sie gaben ihm an der Wahlurne am Stand auf dem sonnenbeschienenen Schulhof ihrer Schule ihre Erststimme. Gleichzeitig fand die Wahl für die Schülervertretung innerhalb des Gymnasiums statt.

Etwa halb so viele Wähler, nämlich 22,8 Prozent, konnte Uwe Serke von der CDU für sich gewinnen. Martina Feldmayer von den Grünen überzeugte 14,1 Prozent der Schülerinnen und Schüler davon, dass sie gute Politik zuerst für Hessen, aber auch für Höchst, Unterliederbach, Sindlingen oder Zeilheim machen würde.

Mit deutlichem Abstand (9,1 Prozent der Stimmen) folgte ihr Dr. Silke Wedekind von der FDP. Mit 7,1 % (AfD), 3,0 % (Freie Wähler), und 2,5 (Die Linke) folgten die übrigen Kandidaten. Insgesamt hatten 217 Schülerinnen und Schüler gültige Stimmen abgegeben.

Ein leicht anderes Bild ergaben die Zweitstimmen. Mit diesen bestimmen Wählerinnen und Wähler der "echten" Landtagswahl, wie die Sitze im Landtag verteilt und wie groß damit die Fraktionen werden sollen. Dieses Ergebnis zeigt die nebenstehende Grafik.

Weit vorne liegt wieder die SPD mit 31,3 Prozent. Für die CDU haben wieder 22,2 Prozent gestimmt, also circa jede/r Fünfte. Auch die Ergebnisse für Grüne, FDP, AfD, Freie Wähler und Linke entsprechen annähernd der Abgabe der Erststimme. Vermutlich gaben die zehn Prozent, die mit der Erststimme noch SPD gewählt hatten, ihre Zweitstimme nun anderen Parteien: So bekamen die Tierschutzpartei, Piraten, Volt oder die Klimapartei nun einige Zweitstimmen.

Interessant ist der Vergleich zum Ergebnis der hessischen Landtagswahl für die erwachsenen Stimmberechtigten im Land. 34,6 Prozent wählten hier die CDU. 18,4 Prozent der Hessinnen und Hessen wählten die AfD. Grüne (14,8 % ) und SPD (15,1 %) liegen in der Hessenwahl nahezu gleichauf. Die FDP schaffte es mit 5,0 % gerade noch in den Landtag, die übrigen Prozentpunkte verteilen sich mit jeweils deutlich unter 5 Prozent auf Linke, Freie Wähler und andere.

Somit bleiben die Leibnizschülerinnen dem jahrelang zu beobachtenden Trend treu, dass sie politisch eher links, an Gerechtigkeit und Klimaschutz orientiert, wählen und die Ziele und Werte der großen bürgerlichen Parteien wie SPD, CDU und Grüne schätzen.