Dass ein so kleiner, harmloser Baum mit so schönen gelben, genauer: quittengelben Früchten so viel Arbeit machen kann, das hätten sich die Fünft- und Sechstklässler der Garten-AG niemals träumen lassen. Das Bäumchen steht kaum bemerkt am Schulteich in der Nähe der Fahrradständer und musste im Oktober abgeerntet werden. Dann wollten die Früchte verarbeitet, sprich: kleingeschnitten, werden. "Das war Knochenarbeit", bemerkt Stefanie Mazariegos, die als Biologie- und Chemielehrerin die Garten-AG leitet. Auch wenn Quitten äußerlich wie eine Mischung auf Birne und Apfel wirken, sind sie gefühlt steinhart. Die Lehrerin ist sehr stolz auf ihre fleißigen Gärtnerinnen und Gärtner, die wirklich keine Mühe gescheut haben.

Die nächsten Verarbeitungsschritte klingen dagegen wie ein Spaziergang durch Großmutters Küche: "Wir haben sie auf einer mobilen Kochplatte im Wassertopf 50 Minuten weichgekocht", berichtet Frau Mazariegos, "dann abgeseiht, mit Gelierzucker erneut aufgekocht und in sterilisierte Marmeladengläser abgefüllt." Fertig war ein kleiner Karton voller Gläser köstlichen Quittengelees. "Ein großes Glas kostet 6 Euro, ein kleines 2 Euro. Der Erlös fließt in den Kauf dringend benötigter Gartengeräte.

Da die nicht billig sind, hat die Garten-AG schon die nächste Produktionsreihe gestartet: "Wir haben heute Kräuter gepflückt, zum Trocknen aufgehängt und daraus einen Lippenbalsam herstellen", verrät die AG-Leiterin. Wer also schon frühzeitig Weihnachtsgeschenke oder Nikolaus-Überraschungen sucht, kann hier fündig werden. Dafür einfach am Lehrerzimmer melden.