Wo Salze leuchtend verglühen und Leoparden sich in Luft auflösen – Tag der offenen Tür 2024

"Als ich 34 Jahre alt war, ließ ich mich von Piraten entführen. Ich war immer schon abenteuerlustig." Das sagt kein Geringerer als Julius Cäsar - alias Ben Singer. In Rüstung und rotem Federbusch ist der Lateinschüler gerade noch durch die Gänge der  Leibnizschule gelaufen und hat Werbung für das Theaterstück "Leben im alten Rom - wie es wirklich war" gemacht. Beim Tag der offenen Tür präsentiert die Lateinklasse von Carolin Junker drei Szenen, um den Viertklässlern und ihren Eltern das Erlernen der alten Bildungssprache schmackhaft zu machen. Auf großes Interesse stößt wenige Meter weiter auch der Mathe-Raum. Dort führen Ante und Roman (beide 8b) den neugierigen Besuchern das Geheimnis des Möbiusbandes vor, indem sie Magnete über das glänzende Metall gleiten lassen. Beide Schüler erkunden zurzeit unter der Anleitung von Mathelehrer Salih Ergün für den Wettbewerb "Jugend forscht" die

Alltagsverwendbarkeit dieses mathematischen Phänomens zur Darstellung der Unendlichkeit. Während ein Mädchen im Deutschraum aus Wörtern an der Magnettafel ein Gedicht legt und die Englisch-Fünftklässlerinnen ihren Alltags-Routinen-Rap vorsingen, bereiten sich im Musikraum Schülerinnen und Schüler darauf vor, ihr Projekt des Sevilla-Austauschs vorzuführen. "Es führt über den Main, eine Brücke aus Stein" und eine türkische Volksweise haben sie aus Spanien mitgebracht und ernten für Tanz,

Chorgesang und Orchesterbegleitung begeisterten Applaus. So informiert die Musiklehrerin Jessica Walter mit den Kolleginnen und Kollegen über das Musik-Profil der Leibnizschule. Da das Mittelstufengymnasium seinen Nawi-Zweig mit der gleichen Leidenschaft pflegt, sind auch dort jede Menge Interessierte zu finden. Ausprobieren, erfahren, erforschen heißt es denn im Chemie-Saal, wenn Salze in den schönsten Farben verbrennen. Genauso im Physik- und im Informatikraum, wo selbst gebaute und programmierte Roboter-Gefährte zeigen, wozu ihre Erbauerinnen und Erbauer sie befähigt haben.

Und wer sich mit dem Gedanken trägt, eine Wärmepumpe zuhause einzubauen, kann sich das Prinzip von Pia, Sabiha und Frederik aus dem WU-Kurs der 9b von Charlotte Weissenberger anschaulich mit Luftpumpe und Spraydose erklären lassen. Denn sie haben in Kooperation mit dem Ausbilder Provadis aus dem Industripark Höchst ein mannshohes Modell eines solchen umweltfreundlichen Energielieferanten gebaut.

Atempause gefällig? Dann lass doch mal den Leoparden vor einem selbst gestalteten Hintergrund verschwinden. Das geht im Kunstraum beim Projekt "Kunst des Tarnens". Manche Kinder können sich hier vom Farbenspiel an den großen Tischen kaum wieder lösen und stellen ihre Eltern schon vor ihrer Einschulung an der Leibnizschule auf eine Geduldsprobe. Manchmal hilft nur die verlockende Frage: "Möchtest du Bratwurst? Brezel? Kuchen?" Die gibt es nämlich nur im 30 Meter entfernten

Ipi-Bau. Neben dem großzügig gefüllten Kuchenbüffet der Sechser-Elternschaft hat auch die GEG, die als Caterer die Leibnizschüer mit warmem Mittagessen versorgt, drei Sorten Würstchen im Angebot. Anschließend ist man gestärkt fürs Rudern am Rudergerät oder für eine Runde Badminton in der Sporthalle angesagt.

Gastfreundlich präsentiert sich schließlich auch die Intensivklasse von Alexandra Becker. Dort lernen zurzeit 19 Kinder und Jugendliche zwischen elf und 16 Jahren in kurzer Zeit Deutsch und schaffen trotz häufig traumatisierenden Erfahrungen in ihrem Herkunftsland immer wieder den Übergang in die Regelklassen des Gymnasiums. Heute präsentiert Teodor aus Moldawien stolz sein Plakat, auf dem er alle neun Nationalitäten der aktuellen Klasse symbolisch dargestellt hat. Am Tisch vor ihm bietet El Farrouk Tee an. Er hat den Tisch mit einer kostbaren traditionellen Tischdecke aus Marokko gedeckt.

Wenn nach der eigenen Erkundungstour, vielen Gesprächen mit den Fachlehrkäften oder einer informativen Führung durch Schülerinnen und Schüler der neunten Klassen

noch Fragen offen sind, finden die Eltern Ansprechpartner und -partnerinnen aus der Schulleitung, Ganztag oder Förderverein unkompliziert am Stehtisch im Foyer. Sie bilden mit Fakten und organisatorischen Informationen den ruhenden Pol im quirligen, bunten und zum Lernen lockenden Schulleben an der Leibnizschule.                Viele weitere Bilder gibt es in der Fotogalerie