Plastikpiraten räumen den Fluss auf

Nicht kriminell, aber durchaus auf Beute aus – das war der Nawi-Kurs der Neuner, als er sich kürzlich auf die Jagd nach Müll begab. Der Kurs von Charlotte Weißenberger durchkämmte das Höchster Mainufer bei Nied nach Plastikmüll und ging dabei höchst wissenschaftlich vor. Denn wer bei der Aktion “Plastikpiraten – das Meer beginnt hier!” des Bundesministeriums für Bildung und Forschung mitmachen wollte, musste exakt arbeiten. Die Daten, die die jungen Wissenschaftler deutschlandweit erheben, fließen in eine digitale Deutschlandkarte ein. Diese erfasst Plastikmüll in heimischen Fließgewässern. Die “NaWi-Neuner” brachten dabei Erstaunliches bis Ekliges – und vor allem Schädliches zutage. Jacqueline Hotz (9f) war dabei:

Es galt, mit wissenschaftlichen Methoden am Fließgewässer zu filtern, zu wiegen, zu zählen und zu dokumentieren. Dazu hatten wir uns in fünf Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe fertigte eine Skizze von dem Ort ihrer Probennahmen an. Anschließend erkundete sie die nähere Umgebung nach auffälligen Tier-und Pflanzenarten. Schließlich stellte sie die Fließgeschwindigkeit des Flusses fest. Nach Müll suchte die zweite Gruppe an drei verschiedenen Uferzonen, um ihn dann auch aufzusammeln.
Eine einzelne Fläche sollte sich Gruppe Drei aussuchen und diese dann nach Müllansammlungen durchforsten. Dem Berufsstand der Piraten am nächsten kam Gruppe Nummer vier. Sie hatte an ein Mikroplastiknetz zwei Plastikflaschen angebracht. Diese dienten als Schwimmkörper, damit das Netz nicht unterging. Die Verantwortlichen platzierten das Netz so in der Strömung, dass sie damit den Plastikmüll fangen konnten. Sauber dokumentiert hat die gesamte Aktion das Reporterteam – Gruppe Nummer fünf. Es interviewte und fotografierte die anderen Gruppen bei den Probennahmen.
Überfüllte Mülleimer und Mülltonnen konnten wir trotz gründlicher Suche nicht entdecken – was auch an der Jahreszeit liegen mochte, die nicht gerade zum Grillen oder Chillen im Freien einlädt. Jedoch entdeckten wir am Flussufer Plastikmüll und Porzellan. Der könnte nicht nur von Besuchern des Flussufers stammen. Sondern eine ganze Reihe von Schiffen befahren ja den Main. Fluss-Schiffer werfen heute noch Müll über Bord, obwohl das inzwischen streng verboten ist.
Der Grund fürs Verbot? Der Müll am und im Fluss kann Pflanzen, Tieren und auch dem Menschen schaden. Nicht nur scharfkantige Bruchstücke von Joghurtbechern, zerfetzte Plastiktüten oder verknotete Kunststoffschnüre – so genanntes Makroplastik – belastet Fließgewässer und damit immer auch die Weltmeere. Sondern auch das so genannte Mikroplastik, Kleinstpartikel, die der Mensch kaum noch wahrnehmen kann, gelangen in die Nahrungskette. Immer mehr Tiere erkranken und sterben.
Wir als Nawi-Kurs überlegten uns anschließend, was wir verbessern könnten, um Müll in Flüssen und Meeren zu vermeiden. Zum einen könnten am Fluss mehr Mülleimer aufgestellt werden. Außerdem sollte kein Müll mehr achtlos weggeworfen werden, sondern stets in die Mülleimer wandern. Des Weiteren könnten Säuberungsnetze organisiert und dann im Fluss so platziert werden, dass sie die Schiffe nicht behindern.
Die Aktion „Plastikpiraten“ hat uns sehr gut gefallen. Wir waren bei unserer Unternehmung sehr motiviert, trotz des schlechten Wetters. Dieses Projekt hat uns gezeigt, dass wir bewusster mit der Umwelt umgehen sollten, um die Natur zu schützen.

Mehr Infos zum Projekt “Plastikpiraten – Das Meer beginnt hier!” gibt es beim Klicken auf den blauen Schriftzug.