Programmieren, Mikroskopieren oder Hundeflüstern – der Zonta-Club fördert zwölf “Zontalente” an der Leibnizschule

"Glaub' an dich! Wir tun's auch!" So lässt sich das Engagement der beiden Zonta-Clubs in Frankfurt auf den Punkt bringen. Das Frauen-Netzwerk "Zonta" fördert nämlich Mädchen und junge Frauen darin, ihr jeweiliges Talent zu entwickeln. Nicht nur durch Interesse an ihrer Person, sondern auch greifbar durch großzügige finanzielle Mittel oder Materialien. Gleich zwölf Schülerinnen der Leibnizschule sind in diesem Jahr unter den Glücklichen. Sie entwickeln mithilfe der Zonta-Frauen ihre Stärken vom Programmieren bis zum Hundeflüstern weiter.

Jana Rossius (8b) aus der Journalismus-AG war neugierig auf die Zontalente und hat Sara Wehner (14 Jahre), Silja Mayer (13 Jahre) und Frida Agricola (14 Jahre) interviewt: "Sie haben alle etwas gewonnen. Ich wollte wissen, wie sich so etwas anfühlt und was sie bekommen haben. Sie haben mir erzählt, dass sie alle

ein besonderes Talent für die Naturwissenschaften haben. Das hat Frau Stephan, die Chemielehrerin der Drei, anhand eines Zertifikat anerkannt." Damit konnten sich die 13- und 14-Jährigen beim Zonta-Club Frankfurt bewerben. "Alle haben Spaß an der Arbeit an naturwissenschaftlichen Themen und geben an, dass sie sich gerne von ihrem jetzigen Wissenstand aus weiterbilden möchten", hat Jana erfahren.

"Zwei haben sich ein Mikroskop gewünscht, um Dinge, die man nicht gleich auf den ersten Blick sieht, erforschen zu können; auch Bücher zur Chemie waren dabei." Auch die außergewöhnlicheren Wünsche, wie einen Zuschuss für die Teilnahme an der hessischen Schülerakademie, gaben sie an. Allen drei Mädchen wurden ihre Wünsche erfüllt. Sie bekamen Geld im Rahmen von 200 bis 250 Euro für ihre Weiterbildung. „Es bedeutet mir sehr viel, dass ich bei Zontalente angenommen wurde und es freut mich sehr“, sagt Silja Mayer. Denn auch ihnen sei aufgefallen, dass Frauen oftmals

nicht so eine große Chance wie Männer im Alltag und im Berufsleben hätten. Neues in der Natur zu entdecken, das fasziniert Mia Fleur Sommerlad (5d). Sie durfte sich für 150 Euro DK-Wissen-Bücher und einen Chemie-Experimentierkasten kaufen.

Auch Maida Vucelj (7e) schaut gerne ganz, ganz genau hin. Deshalb war ihr größter Wunsch, mit einem Mikroskop samt Zubehör vor allem die kleinsten Bestandteile von Pflanzen betrachten zu können. "Am spannendsten finde ich die Photosynthese", erzählt Maida. Ihr Forschungsziel war den Zonta-Frauen 200 Euro wert.

Dagegen will Julianna Heckner (7a) eine Sprache jenseits aller Vokabel-Listen beherrschen: Die Sprache der Tiere. Mit ihrem Hund Stella hat sie so viel Fingerspitzengefühl bewiesen, dass sie jetzt ein Juniorcamp über "Pferdeflüstern und Hundefreundschaft - Tiersprache verstehen" für 400 Euro

besuchen darf. "Ich bin auch immer wieder geritten", erzählt Julianna von ihrer Erfahrung mit Pferden. Mit der neuen Flüsterkunst hofft sie, auch zu diesen großen und starken Tieren einen besonderen Draht aufzubauen. Darüber hinaus dürfen Alexandra Dardé (10d) an einem Vorbereitungskurs zur SAT-Prüfung - der Zugangserlaubnis zum Studium an einer US-amerikanischen Universität - teilnehmen. Deborah Mengiste (10d) will ihr Englisch im Sprachkurs perfektionieren und Elif Atug (8a) sich in Mathematik mit anderen Begabten in einem Mathe-Kurs messen.

Sabiha Sadikovic (7b) hat seit Kurzem stolz ihr neues Mikroskop auf dem Schreibtisch platziert. Ihr Bruder sei schon ein wenig neidisch, erzählt sie. Denn sie kann damit sogar Aufnahmen von mikroskopierten Objekten machen und sich diese am integrierten Bildschirm anschauen. Wie vielfältig die Leibniz-Talente sind, zeigt auch Safa Sadowski (9b). Sie darf jetzt ihre zeichnerische

Begabung an einem Grafiktablet mit Zeichenprogramm vervollkommnen. Fürs Programmieren hat schließlich Katharina Siepelt (6b) Feuer gefangen. "Ich bin in der Scratch AG bei Herrn Horak", erzählt sie, "und ich will gerne neue Programmiersprachen lernen." Dafür hat ihr der Zonta-Club einen Joy Pi Note-Computer mit 350 Euro bezuschusst. Was der kann? "Scratch und Python", antwortet Katharina, als würde sie den ganzen Tag nichts anderes tun als zu programmieren.

Da ihre Interviewer das aber nicht tun, erklärt sie noch etwas genauer: "Mit Scratch schaue ich erst mal, was eine Figur machen soll und dann füge ich die entsprechenden Bausteine zusammen." Und was kann ihre erste Figur? "Ich habe eine Katze  programmiert, die selbstständig darauf achtet, dass sie erst über die Straße geht, wenn es grün ist." An Python, die zweite Sprache, tastet sie sich erst einmal heran. "Hier hat man keine Bausteine, sondern muss die Zeichen alle einzeln eingeben."

Normalerweise übergeben die Frauen des Zonta-Clubs ihre Prämien bei einer stadtweiten Feier persönlich. Dabei stehen die geförderten Mädchen auf der Bühne und können ihre Förderinnen persönlich kennenlernen. Das war aus Pandemiegründen in diesem Jahr leider nicht möglich.

Dennoch wissen sie, dass erfolgreiche Frauen an sie glauben, hinter ihnen stehen und gespannt sind, was sie in den kommenden Jahren aus sich und ihrem Talent machen werden.

Wer noch mehr über den Zonta-Club und die Kooperation des Frauen-Netzwerks mit der Leibnizschule erfahren will, findet hier noch mehr Informationen: (Die Interviews führten Mitglieder der Journalismus- und der Jahrbuch-AG)