Um es gleich zu verraten: Die Höchster Musikfans waren gewaltig beeindruckt von den Champions des Händelexperimentes. Sie konnten ermessen, wie viel Mühe, Sorgfalt und Kreativität nötig ist, um solche musikalischen Ergebnisse zu realisieren, denn auch sie hatten kreative Beiträge eingesandt (Wir berichteten).
Dabei war die Reise nichts für schwache Nerven: Nachdem der Bahnknotenpunkt Erfurt die Reisenden nach 88 Minuten Verzögerung wieder freigegeben hatte, kamen sie noch gerade rechtzeitig am frühen Nachmittag in Halle an, um mit Gepäck quer durch die Stadt zum Händelhaus zu spurten. Dort erfuhren sie im Geburtshaus des berühmten Barockkomponisten nicht nur, dass er einer der ersten europaweit bekannten Musiker war, sondern sie probierten auch einige Barockinstrumente live aus. Spontan kam sogar nochmals eine „Höchst grüßt Halle-luja!“ Jam Session mit Cembali und Chor in der Instrumentensammlung zustande.
Im Anschluss checkte die Gruppe in der frisch renovierten Jugendherberge ein. Sie ist in einem historischen Schulgebäude untergebracht. Leon und Gero waren dort ganz nah dran an einem Händel-Champion: Die beiden teilten mit dem Sonderpreis-Gewinner Noah vom Burggymnasium Essen das Jugendherbergszimmer. Noah hatte über einen Zeitraum von mehr als drei Monaten intensiv an seiner Wassermusik mit der Software Ludwig 3 gearbeitet und war dann im Feinschliff noch zwei Tage von einem professionellen Komponisten gecoacht worden.
Beim Abendrundgang durch Halle traf man Noah, der allein mit seiner Musiklehrerin angereist war, in der renovierten, beschaulichen Altstadt von Halle gleich wieder. Kulinarisch überzeugten das Eis am Marktplatz, aber am nächsten Tag auch das Mensa-Essen in den Franckeschen Stiftungen, einer Schul- und Waisenhausanlage mit Europas größten Fachwerkhäusern aus dem 18. Jahrhundert.
Nach einiger ruhigen Nacht konnten die 7er vor Beginn des Finale-Konzertes noch auf eigene Faust die Stadt entdecken, um dann um 10:30 Uhr die Plätze in der Händel-Halle einzunehmen, aus der die Live-Übertragung des Konzertes im Beisein von mehr als 1000 Schülern gesendet wurde. Neben den originalen Händelwerken wie der Wassermusik oder dem Halleluja aus dem Oratorium „Der Messias“ begeisterten sieben sehr unterschiedliche Schülerkompositionen das Publikum. Einen Pokal konnten wir zwar nicht mit nach Hause bringen, dafür aber spannende Einblicke in die Arbeit der prämierten Händelexperimente gewinnen.
Die vom Tropfen zum reißenden Strom werdende Komposition „Suivre le Courant“ unseres Zimmernachbarn Noah aus Nordrhein-Westfalen wurde von den ca. 80 Musikern des mdr-Sinfonieorchesters meisterhaft präsentiert. Nicht minder professionell klang „Meeresboote“, die Komposition einer zehnten Klasse aus Baden Württemberg, die sich thematisch mit dem Fluchtweg über das Mittelmeer auseinandersetzte. Auch die Crossover-Versionen zur Fußball Championsleague Hymne Zadok the Priest oder eine Händel Sarabande, die der You-Tuber Marty Fischer gemeinsam mit dem klassischen Klangkörper aus Sinfonieorchester und Rundfunkchor darbot, hielten die Zuhörer in Bann.
Die Rückreise wurde schließlich noch wild zum Vokabellernen, Kunstreferat-Vorbereiten und sogar für den Big Challenge Englisch Wettbewerb genutzt – eine rundherum erfahrungsdichte Reise mit neugierigen SchülerInnen! Jessica Walter
Wer neugierig ist, wie das Champions-Konzert klang, findet es auf youtube .