Von der Bib-Einführung zu Beginn der fünften Klasse an kannten die Schülerinnen und Schüler die freundliche Dame an der Ausleihe. Neben der konsequenten Aufsicht in der Bücherei – damit diese wirklich ein Ort der Ruhe und des Schmökerns ist – half Bettina Back beim Aussuchen passender Lektüre. Daneben gab sie ihr fachkundiges Urteil in der Jury des jährlichen Vorlesewettbewerbs ab, quittierte die Lesezeit im Lesepass – und verlieh genauso gern Tischtennisschlägern in der Mittagspause. Denn kein Mensch kann immer nur lesen.
Viel Aufheben hat die gelernte Bankkauffrau nie von ihrem Engagement gemacht. “Ich lese selbst gern, ich mag Kinder und ich bin gern mit Menschen zusammen”, fasst sie ihre Motivation schnell zusammen. Sie sei ein Ehrenamtsmensch – vom Miniclub über Elternbeirat bis zum Sportverein hat Bettina Back immer geholfen. Und auch das erzählt sie nur, um einfach andere zu ermuntern, einen kleinen Teil der Zeit für das Gemeinsame zu investieren.
Die Kinder danken es ihr. In dem fröhlich-bunten Raum mit den riesigen Sitzkissen schmökern zwei Jungs, während andere Schach spielen oder suchend die Bücherreihen entlangschauen, mal hier einen Band herausziehen, mal dort in einen Comic hineinlesen. “Der Renner ist und bleibt Greg’s Tagebuch”, erzählt Frau Back. Dicht gefolgt von Comics und dem Guinness-Buch der Rekorde.
Langweilig wird es jedenfalls nie, denn schon stehen wieder fünf große braune Kisten der Stiftung Lesen, voll mit neuen Büchern, neben dem Kopierer und warten darauf, ausgepackt und vor allem gelesen zu werden. Titel wie “Die Superschurken greifen an” bis “Hoffentlich dürfen wir bleiben” locken dazu, alles schnell auszupacken.
Doch das dürfen jetzt andere machen. Bettina Back wird in Zukunft ihrem Mann stärker in dessen Steuerberatungsbüro helfen. Ihr Tipp für Nachfolger, die dringend gesucht werden: “Manche Kinder sind von Anfang an sehr höflich, manche müssen wir uns erst einmal erziehen, damit sie auch ,Bitte’ und ,Danke’ sagen und pfleglich mit den Medien umgehen”, fasst Bettina Back die Arbeit mit den Kindern zusammen. “Aber wenn sie einen dann auch mal fragen, wie es einem geht, wenn man müde aussieht oder wenn sie einem schöne Ferien wünschen, dann tut das einfach nur gut.”
Wir werden Sie vermissen!