Spannende Balladen um Teufel und Tod

War da schwarze Magie im Spiel? Die Siegergruppe der Klasse 7f (Carolin Wolf) brachte beim diesjährigen Balladenwettbewerb der Jahrgangsstufe 7 den “Teufel von Salamanca” von Theodor Körner auf die Bühne. Doch um den ersten Preis zu gewinnen, brauchte sie keine Magie. Vielmehr verhalfen ihr Fleiß beim Auswendiglernen, gute Ideen für die Inszenierung, farbstarke Kostüme und ihr ausdrucksvolles Spiel zum verdienten Sieg. Obwohl man sich beim hinterhältig-ausdrucksvollen Spiel des Beelzebub (Clara Lopez) schon manchmal fragte, ob da nicht doch der eine oder andere magische Spruch geholfen hatte…

… Nein! Es war einfach die beste Darbietung, entschied die Jury, die Siegergruppe des vergangenen Jahres. Platz zwei vergaben die Achtklässler an eine Gruppe der 7b (Frau Schirrmacher), die “Die Bürgschaft” von Friedrich Schiller nicht nur besonders kreativ in der Rollenverteilung und Bewegung auf der Bühne dargeboten hat. Sondern besonders die Verzweiflung und Angst des Tyrannenmörders (Elisabeth Günther), das große Freundschaftsgefühl oder die zynische Herablassung des Tyrannen (Eva Gehring) packten die Zuschauer im Theaterkeller und ließen sie erschauern. Tiefe Trauer um den tapferen Steuermann John Maynard gestalteten mit der gleichnamigen Ballade von Theodor Fontane Schülerinnen und Schüler der 7d (Martin Henke). Kreativ und ausdrucksstark hatten sie noch eine Tanzeinlage eingefügt, die das unbeschwerte Lebensgefühl der Passagiere zu Beginn der Überfahrt über den Erisee auf überraschende Weise zum Ausdruck brachte.
An der Ballade “Die Goldgräber” (Klasse 7c bei Jeannine Görde) beeindruckte vor allem die List und Niedertracht, die die drei Jäger nach dem goldenen Glück gut nachvollziehbar gestalteten. Dafür gab es einen vierten Preis. Die Ballade “Die Verzweiflung” von Erich Kästner hatte sich die 7e (Almuth Monreal) ausgewählt. Nicht nur spielte die Protagonistin überzeugend das hoffnungsloses Mädchen, sondern auch die nächtliche, nur schwach beleuchtete Straße war als Kulisse besonders liebevoll gestaltet. Allerdings war der Text verhältnismäßig kurz, sodass es auch hier “nur” für den vierten Preis reichte. Auf Rang fünf landete eine zweite Fassung des Seefahrt-Dramas “John Maynard”. Die Jury lobte auch die schöne Kulisse, samt Schiffszeichnung, Kapitänsmütze und Blumen. Doch hätte der sprachliche Ausdruck dramatischer, emotionaler sein können.
Glückliche Gesichter bei den Siegergruppen, deutliche Enttäuschung bei den weiter hinten Platzierten zeigten, was schon vorher bei jeder Darbietung sichtbar geworden war: Die Schülerinnen und Schüler hatten alles gegeben, viel Zeit und Ideen investiert, hatten überwiegend zum ersten Mal auf einer Bühne gesprochen und gespielt – und dabei, das bezeugen ihre Deutschlehrer – enorme Fortschritte im ausdrucksvollen Sprechen gemacht.

Wer sich einen lebendigen Eindruck vom Balladen-Wettbewerb machen will, kann hier einige Ausschnitte sehen – auf den anderen Aufnahmen waren leider die Sprecher zu leise.