Die Besucher des kommenden Tags der offenen Tür am 15. Februar werden einen echten Meilenstein in der Geschichte der Leibnizschule zu sehen bekommen: Die Biologieräume im Untergeschoss der Schule sind saniert. Sie bilden den Schlusspunkt einer jahrenlangen, schrittweisen Sanierung des Gebäudes aus den Sechziger Jahren…

… “Hier riecht es nach neuen Möbeln”, bemerkt der Siebtklässler Philipp Siegler, als er zum ersten Mal durch den niedrigen Flur geht und die Tür zu einem der hellen, neu eingerichteten Bio-Säle öffnet. Noch findet sich kein Kreidestäubchen auf der dunkelgrünenTafel. Drinnen diskutieren zu diesem Zeitpunkt – im November – noch zwei Elektriker über Verschaltungsfragen. Doch inzwischen haben Schüler und Lehrkräfte die nagelneuen Räume bezogen, samt ausgestopftem Huhn, Skelett und Augenmodell aus der Biologiesammlung. Der Abdruck eines Archaeopteryxes, eines vogelähnlichen Sauriers aus der Zeit des Oberjura, soll noch an die Wand kommen. Davon, dass in den rund neun Monaten Bauzeit buchstäblich kein Stein auf dem anderen geblieben ist, ist nichts mehr zu sehen. “Wir haben am 19. März 2018 die alten Säle räumen lassen”, berichtet die Architektin Monika Reis. Vorab war die umfangreiche Sammlung in Kisten verpackt und im Keller eingelagert worden. In den Osterferien rückten dann die Presslufthammer an, denn die Bodenplatten mussten aufgebrochen werden, um die Entwässerung zu erneuern. “Jetzt liegen hier neue Wasser-, Gas- und Stromleitungen. Neu sind auch Böden, Decken und Lampen.” 245 Quadratmeter graublauen Linoleums seien verlegt worden. Geblieben seien die ursprünglichen Heizkörper und Fenster.
Letztere bieten weiterhin den schönen Ausblick auf den Schulgarten und lassen viel Licht ins “Lernlabor” der Naturwissenschaften. Eine verspiegelte Folie dient nun als Sonnen- und Sichtschutz gegen Blicke vom Hof, Außenjalousien an dieser West-Seite des Gebäudes versprechen angenehmes Lernen auch in den Sommermonaten.
“Der Biologie-Unterricht wird durch Säulen mit Strom-, Gas- und Netzwerkanschluss an jedem Schüler-Arbeitsplatz sehr bereichert”, lobt die Biologielehrerin Jutta Menig-Scholz. Neben den Unterrichtsräumen stehen ein Rechercheraum und eine Experimentier-Insel zur Verfügung. Beamer und Laptops ermöglichen digitales Arbeiten und Recherche im Internet. Dazu kommen hochwertige Möbel samt bequemer Stühle, sowie “wunderbares, dimmbares Licht”, so Menig-Scholz.
Sabine Pressler als Schulleiterin ist zufrieden: “Der naturwissenschaftliche Unterricht hat sich vom Anschauungsunterricht zu einem eher forschenden und handlungsorientierten Unterricht mit vielen Schülerexperimenten verändert. So unterstützt die Ausstattung einen modernen, arbeitsteiligen Unterricht. Es fehlt nur noch die Freischaltung der Netzwerkanschlüsse für die Schülerarbeitsplätze durch die Stadt Frankfurt.”
Der Weg bis zu diesem Ziel war weit. “Seit 2009 waren Schulleitung und Schulelternbeirat mehrfach beim Stadtschulamt vorstellig”, berichtet die Schulleiterin. Die Forderungen – von Boden- und Deckensanierung im Hauptgebäude über Sonnenschutz an der Westseite bis zur seit 2002 ausstehenden Fachraumsanierung der Biologieräume – wurden 2014 in den “Aktionsplan Schule” der Stadt Frankfurt für die Leibnizschule aufgenommen und seither relativ zügig abgearbeitet. “Für die Bauplanung wurden die Wünsche der Fachschaft Biologie abgefragt”, berichtet Sabine Pressler. Der Bauleiter, Herr Wittich, und Frau Reis als Architektin hätten die Ideen bereitwillig umgesetzt.
Die Schulleiterin: “Die Sanierung der Biologieräume ist ein Meilenstein, weil mit diesem sehr modernen Standard sowohl der neueren Didaktik der Naturwissenschaften als auch den heutigen Anforderungen an die Möglichkeiten der Digitalisierung im Unterricht Rechnung getragen wurde – also eine Zukunftsorientierung berücksichtigt ist. Nun ist es an uns, den Kolleginnen und Kollegen mit ihren Lerngruppen, diese umzusetzen.” Viel Gestaltungsfreiheit dafür sei unter anderem geben durch die inzwischen geplante Erweiterung des NaWi-Profils der Schule.