Conrad schrieb einen der schönsten Liebesbriefe von Hessen

Kurz vor den Sommerferien riefen zwei Deutschlehrerinnen der Leibnizschule einige Klassen zu einer ungewöhnlichen Aktion auf: Die Schülerinnen und Schüler sollten in einer Unterrichtsstunde einen persönlichen Liebesbrief verfassen. Ob an die Freundin, den Freund, die Eltern, die Lieblingssportart, das Smartphone – der Fantasie wurden keine Grenzen gesetzt. Und ab ging die Post an die Stiftung Handschrift, die zum „Tag der Handschrift“ zu einem hessenweiten Wettbewerb aufgerufen hatte. Die Resonanz darauf war erstaunlich – mehr als 7500 Einsendungen erreichten die Jury.

Für die Jury eine kaum zu bewältigende Aufgabe. Sie musste nämlich aus dieser Anzahl Briefe die 100 besten heraussuchen.Und: Conrad Schorr aus der 7e der Leibnizschule war dabei!!! Er nahm denn auch am 14. September an der Preisverleihung im Museum Wiesbaden teil.

Viele bekannte Persönlichkeiten aus ganz Hessen kamen zu diesem Ereignis, um den im Schreiben begabten Schülerinnen und Schülern zu gratulieren. Sogar der hessische Kultusminister, Professor Dr. Ralf Lorz, war dabei und hielt eine unterhaltsame Rede darüber, welche Bedeutung die Handschrift im Zeitalter der Digitalisierung noch hat: „Das, was man mit der Hand zu Papier bringt, prägt sich ganz anders im Kopf ein als getipptes und gedrucktes Wissen.”
Den Höhepunkt der Wiesbadener Veranstaltung bildete die Preisverleihung an die Schülerinnen und Schüler, die jeweils eine wunderschön gestaltete Ausgabe mit allen prämierten Briefen und ein Diplom erhielten. Conrad war über den Preis erstaunt: „Das hätte ich nicht gedacht.“ Diese Aussage klingt bescheiden. Hatte Conrad sein Talent zum Schreiben doch bereits im Mai bei den „Frühlingstönen“ bewiesen, als er in der Bücherei der Leibnizschule eine selbst geschriebene Geschichte zum Besten gab. Margit Hansen und Michaela Schäfer, die Deutsch-Lehrerinnen, waren neugierig: „An wen hast du eigentlich deinen Liebesbrief geschrieben?“ Die Antwort Conrads lautete: „An die Erde.“ Wow, wer hätte das gedacht?
Wir alle gratulieren Conrad ganz herzlich zu diesem schönen Preis, der Cornelia Funkes klugen Satz aufs Neue bestätigt: „Die Handschrift lässt die Gedanken fliegen.“

Text und Bilder: Margit Hansen