Mauerpfeffer, Efeu und Katzenminze bereichern den Schulgarten

Drei Tage lang haben sie gebuddelt, ausgegraben, geharkt und neu gepflanzt – eine ganze Reihe von Schülerinnen und Schülern haben den Schulgarten vor den Biologieräumen wiederbelebt. Das Gießen übernahm anschließend freundlich der Himmel – mit einem lang anhaltenden, sanften Regen… 

“Wir haben bestimmt tausend Regenwürmer, Schnecken und Spinnen gefunden”, erzählt Dorentina mit weit aufgerissenen Augen und einem Lachen, während sie grobe Erdklumpen mit den Händen zerdrückt und wieder in krümelige Erde verwandelt. Ihre Erfahrung zeigt: Die Schülerinnen und Schüler der Garten-AG samt zusätzlichen Helfern und der Ökologin Antonia Kiechle vom Verein Umweltlernen sind nah dran am echten Leben: Es riecht nach frischem Gras, an den Schuhsohlen kleben Erdklumpen, jeder darf neue Pflanzen in die frisch gegrabenen Löcher im Beet setzen, sie festdrücken, bewundern. “Das macht Spaß”, sagt Lukas schlicht auf die Frage, warum er hier mitmacht. Was er gerade setzt? “Keine Ahnung”, fügt er hinzu und grinst. “Das ist Katzenminze”, souffliert ihm Iris Gniosdorsch als Leiterin der Garten-AG von der Seite ein, “sehr wertvoll für Hummeln und Bienen”. Und außerdem ziemlich resistent gegen trockene Phasen.
Das klingt beruhigend, hat doch der heiße Sommer im vergangenen Jahr den Beeten auf der Sonnenseite der Schule extrem zugesetzt und vielen Pflanzen, die engagierte Eltern gesetzt hatten, den Garaus gemacht. Umso glücklicher war Iris Gniosdorsch, als das Stadtschulamt als Geldgeber und der Verein Umweltlernen als Realisator den grünen Daumen hoben. Damit war der Weg frei zur Neubepflanzung der beiden Hangbeete, einer Staudenpflanzung und sogar zu Pflanztrögen am blauen Container im großen Hof.
“Wir arbeiten immer mit den Kindern der jeweiligen Schule zusammen”, erklärt Bernd Abraham vom Verein Umweltlernen das Konzept der “ökologischen und kooperativen Planung für Schulhöfe”. “Mit Grundschülern erarbeiten wir beispielsweise erst einmal, was Erde ist und wie sie entsteht.” Anschließend folgen Pflanztage, teilweise packen Eltern mit an. Im Hof der Leibnizschule sind so schon mit Unterstützung von Eltern die Sitzgelegenheiten aus Baumstämmen entstanden. Sie füllten auch die große Fläche mit Rindenmulch. Stück für Stück wird so der Leibnizhof immer wohnlicher – und die Pausen noch attraktiver, als sie sowieso schon sind.
Dieses Mal haben dafür auch einige Jungs hinter dem blauen Container mit angepackt. Gemeinsam mit Landschaftsgärtner Nils Pelleringhoff vom Verein wuchten sie Schubkarren voll Erde auf einen Pflanztrog und lassen den fruchtbaren Boden hineinrutschen. Er wird die Efeupflanzen wachsen lassen, die die blanken Containerwände bald mit lebendigem Grün überziehen werden.
Schließlich wird nicht nur der Hof immer attraktiver für die Fünft- bis Zehntklässler. Sondern auch die Insekten können sich freuen. Denn ihr Insektenhotel am Fahrradständer hat einen gründlichen Frühjahrsputz bekommen. “Wir haben alle Materialien herausgeholt, teils gereinigt und teils durch neue, besser geeignete Materialien ersetzt”, erzählt Tim. So können die Bienen und Hummeln, wenn sie lang genug vom Nektar der Katzenminze genascht haben, gleich nebenan zufrieden ins “Bett” sinken.