Weihnachtsstimmung zaubern sie überall, die Musikerinnen und Musiker der Leibnizschule. Bisher jeden Dezember auf der Bühne des BikuZ. In diesem Jahr aber bot der golden schimmernde Altarraum der katholischen Kirche St. Josef im Herzen von Höchst einen besonders prächtigen Rahmen für das traditionelle Konzert zum Jahresabschluss. Im hohen Kirchengewölbe schienen sich die Klänge von Viola und Saxophon, Piano, Schlagzeug und vielstimmigem Gesang besonders rund zu

entfalten. Die Kinder und Jugendlichen schienen besonders begeistert zu zeigen, was sie in den vergangenen Monaten einstudiert hatten. Da zieht ein Strahlen über das Gesicht einer Sängerin des Unterstufenchors, als die ersten swingenden Akkorde von Johnny Marks "A Holly Jolly Christmas" erklingen. Schon ihr Strahlen sagt: "Ich freu' mich drauf!" Und dort begleiten vier Neuntklässler den Mädchenchor mit Rhythmusrohren, die sie im fliegenden Wechsel austauschen, schlagen und vibrieren lassen, bis das Publikum johlt und klatscht.

Wen erwähnen? Wen weglassen? Lob, Anerkennung, Begeisterung haben sie alle verdient und bekommen: Dorothea Zabicki, die mit der Solo-Trompete klare, ausdrucksvolle Linien aus Haydns Trompetenkonzert in As-Dur ins Dämmerlicht des hohen Raums zeichnet. Oder Nathan Fischer, "unser musikalischer Held", wie ihn die Moderatoren liebevoll ankündigen, mit einer Vivaldi-Arie für Tenor. Elena Wiederhold, die mit ihrer Gänsehaut-Soulstimme "Chestnuts Roasting On an Open Fire" besingt - oder Nora Reininger (Violoine), Louise Jagla (Viola) und Lea Sütterlin (Klavier), die Schostakowitschs Prelude mal fröhlich-tänzerisch, mal singend-getragen einfühlsam als Trio gestalten.

Daneben sollen die Vielen nicht namenlos bleiben, die den Stücken mal am Schlagzeug (Cedrik Lehmann, Arda Öztürk und Kayenne Shirazi), mal am Piano (Camille Haas und Daniel Preißmann) eine

besondere Note verliehen. Charmant, kreativ und mit viel Esprit führten außerdem Anna Bening, Viktoria Kathke, Daniel Preißmann als Moderatoren durchs Programm. Sie hatten jeden einzelnen Beitrag gereimt und sogar die Namen der Musiklehrkräfte in den Reim-Reigen als Dank für deren Einsatz und unverwüstliche Geduld mit eingefügt. Viel Geduld und Anstrengungsbereitschaft hatten auch die Jüngsten in der großen Musikgemeinde seit den Sommerferien gezeigt. Nur so ist es ihnen gelungen, schon nach wenigen Monaten auf neu erlernten Instrumenten "Jingle Bells" (Bläserklasse) und "In the Bleak Midwinter" (Streicherklassen) gleich zum Konzertauftakt zu präsentieren.

Einige Jahre an Üben und Proben sind dagegen nötig, um als Bigband die vollbesetzte Kirche mit "Handclap" oder "You Can Leave Your Hat On" mit sattem Bläsersatz rhythmisch anspruchsvoll zu rocken - eine genauso junge wie wichtige Facette im musikalischen Portfolio der Leibnizschule. Die weihnachtlichen Momente des

aufmerksamen Lauschens und Träumens zauberten dagegen eher andere Ensembles: die Gitarren mit dem traditionellen "Scarborough Fair" im Dialog mit einer kleinen Chorbesetzung. Oder das Orchester mit der magischen Titelmelodie aus "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" - bis hin zum gehauchten "Imagine" (John Lennon), mit dem die Jugendlichen des Mittelstufenchors musikalisch eindrucksvoll sich selbst und den Zuschauern einen Auftrag mit ins Neue Jahr gaben: Mit der Kraft von Visionen die Welt zu bewegen. An diesem Abend schien sie der Kraft der Musik und der Begeisterung ganz nah zu sein.

Großen Dank für dieses Weihnachtsgeschenk drückten nicht nur die Zuhörer durch begeisterten, langanhaltenden Applaus aus. Sondern auch Thomas Strauch sprach als

stellvertretender Schulleiter den Musikern großes Lob und den Lehrkräften seine Anerkennung aus: Thomas Winter (Bläserklassen, Orchester Bläser, Bigband), Richard Schmitt-Güngerich (Orchesterklasse 6 und Chöre), Jessica Walter (Orchesterklasse 5 und Orchester Streicher), Frau Sieper (Gitarren-Ensemble) sowie Jeannine Görde (Chöre). Dieses Konzert und einen wesentlichen Teil der musikalischen Förderung ermöglicht immer wieder der Förderverein der Leibnizschule, vertreten von Clara Lahoz und Maja Lehmann. Beide freuen sich nicht nur über steigende Mitgliederzahlen und Spenden, sondern sehen hoffnungsvoll der dringend benötigten Verstärkung im Vorstand entgegen.

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