"Es ist leicht - und anstrengend. Manchmal bin ich erschöpft und unsicher - aber es ist auch schön und ich bin glücklich. Es ist harte Arbeit - aber ich habe immer Lust." Wenn Felix Zeng (7c) über den Eiskunstlauf spricht, nennt er viel Gegensätzliches. Und beides ist wahr. Beides gehört zu seinem herausfordernden Weg auf zwei schmalen Kufen zum Erfolg. Der 13-Jährige hat bei den Deutschen Meisterschaften im Eiskunstlauf 2025 in seiner Gruppe der "Advanced Novice U15 den Titel gewonnen. Dazu ist er ist amtierender Baden-Württembergischer Landesmeister. Damit noch nicht genug: Felix ist inzwischen Bundeskader im Eiskunstlauf und wird Deutschland am 23. September beim Junior Grand Prix in Baku vertreten. Dabei ist er der jüngste männliche Teilnehmer dieses Wettbewerbs.
Wenn man ihn laufen, nein, auf dem Eis tanzen sieht, reiht sich eine Drehung in der Luft oder auf dem Eis an die andere. Die Choreographie bei den Deutschen Meisterschaften steigert sich bis zu einem wirbelnden Ende, dem das Auge nicht mehr folgen kann. Der gesamte Lauf spiegelt absolute Konzentration, hohe Disziplin, dabei aber eine schwebende Leichtigkeit. Normalsterbliche stehen davor mit offenem Mund...

Wie kommt man da hin? Durch unglaublich disizipliniertes Training. Dafür fährt Felix mit seinem Vater Fan Zeng oder seiner Mutter Bei Xie jede Woche vier bis fünf Mal nach Mannheim ins Eislaufstadion, um mit seinem Trainer wieder ein Stück weiter zu kommen, eine
neue Figur zu trainieren, an einer Armhaltung zu feilen, Koordination und Kondition zu verbessern.
Jetzt, im Sommer, trainiert Felix vor allem Athletik in der Gymnastikhalle. Auch das ist "manchmal anstrengend, manchmal nicht". Er ist schmal gebaut, muss auf die Ernährung achten. "Ich darf auch ein bisschen Süßigkeiten essen, aber nicht jeden Tag." Aber es lohnt sich, auch im Alltag: Als wir nach dem Fotografieren die Kellertreppe wieder hinaufgehen, springt er leichtfüßig die Stufen nach oben. Felix' Gang ist federnd, er hält
sich sehr aufrecht. Wenn du ein Tier wärest, was wärest du dann? Felix überlegt kurz: "Eine Gazelle". Dann erzählt er mit leiser Stimme: "Wenn ich aufs Eis gehe, dann ist alles still. Ich höre nur die Musik und die Musik ist schön. Ich vergesse alles andere, wenn ich Eis laufe. Und ich genieße es, wenn ich sauber gelaufen bin, fehlerfrei, wenn nichts schief gegangen ist. Ich will perfekt sein."
Mit sieben Jahren hat er mit dem Eislaufen angefangen. Seine Trainerin habe die Liebe zum Eiskunstlauf geweckt. Würde er denn gern anderen diese schöne Sportart nahebringen? "Ja, es hat Spaß gemacht, mit Sophie und Yulyia Eis zu laufen. Ich würde ihnen gern noch etwas beibringen."
Schwer verletzt hat er sich beim Training oder bei Wettkämpfen zum Glück noch nie. "Meist ist es eine leichte Prellung. Manchmal auch eine schwerere Prellung am Becken oder am Steißbein", erinnert er sich. "Ich denke aber selbst: 'Egal, ich trainiere.'"

Wieviel Raum ist denn neben dem Leistungssport noch für andere Dinge? Die Schule zum Beispiel? Felix: "Ich muss immer alles machen, was im Schulportal steht." Hier wird seine Stimme noch etwas leiser. Ob das doch der Druck ist, dem Felix standhalten muss? Hausaufgabe mache er oft zuhause, aber manchmal auch im Auto auf den Fahrten. Und sogar Zeit zum Klavier- und Geigespielen findet der Teenager. "Ich habe mit Klavier mit

acht Jahren angefangen und mit Geige mit neun Jahren." Die Stücke fürs Schulorchester übe er regelmäßig, meist am Wochenende. Später sitzt Felix bei den Schulkonzerten mit auf der Bühne. Der Jugendliche erzählt das alles mit großer Gleichmut und einer gewissen Leichtigkeit. Er scheint sich gar nicht mit der Frage "Habe ich jetzt Lust oder keine Lust?" aufzuhalten - Felix macht einfach. Während unseres Gesprächs warten seine Eltern bereits warm lächelnd und auch stolz vor der Schulhaustür - um mit ihm gleich wieder nach Mannheim zu fahren. "Wir als Eltern, aber auch Felix möchten auch der Leibnizschule unseren Dank aussprechen", ist dem Vater wichtig mitzuteilen. "Ohne die Unterstützung der Schule und der Lehrkräfte wäre es für Felix nicht möglich gewesen, seine heutigen Erfolge zu erreichen." Wir erlauben uns hinzuzufügen, dass Felix das vor allem seinem Talent und seiner bewundernswerten Anstrengungsbereitschaft zu verdanken hat.
Die ganze Schulgemeinde wünscht Felix für den Wettkampf in Baku (Aserbaidschan)
am Dienstag, 23. September, viel Erfolg!
Einige von Felix' Wettkämpfen findest du auf Youtube - hier sein Auftritt bei den Deutschen Meisterschaften 2025. Sein Vater hat weitere emotionale Momente in einem Video zusammengestellt. Ihr könnt Felix außerdem auch auf Instagram folgen: @felix_on_ice