Nicht einmal die Deutsche Bahn kann diese Sportlerinnen und Sportler aufhalten. Am Sonntag starten die Ruderinnen der Leibnizschule mit ihrem Steuermann vom Bahnhof Höchst aus nach Berlin. "Wir standen eine Stunde am Frankfurter Hauptbahnhof und haben auf den Zug gewartet", berichtet Charlotte Weissenberger, die Leiterin der Ruder-AG. Gemeinsam mit Janina Reiber, der pädagogischen Leiterin der Leibnizschule und Sportlehrerin, begleitet sie die vier Power-Girls zu "Jugend trainiert für Olympia 2025" nach Berlin. Die Rolle der Trainerin an diesem Tag: Laune hochhalten. "Seit wir im Zug sitzen, läuft's!"

Die Spannung steigt, es fühlt sich super an, im Berliner Trainingscamp der Jugend-Olympioniken anzukommen. Wer ist da noch so? Sind die stärker als wir? Oder haben wir mehr PS an Bord? Am Start sind Schulen aus allen Bundesländern außer Thüringen. Wie ist die Unterkunft im A&O-Hostel Friedrichshain und schmeckt das Essen? Fragen über Fragen und jede Menge Vorfreude sind hier sichtbar am Start. Werte wie Fair Play, Ehrlichkeit und Verantwortungs-Bewusstsein sind im Sport
selbstverständlich. Hier haben nun alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland mit ihrer Unterschrift an der Werte-Wand unterzeichnet und versprochen, dass sie sich daran orientieren werden. Dann konzentrieren sich Malaika Krauss, Carla Späth, Hanna Kannemacher, An Vu aus der 9a und ihrem Steuermann, Jakob Kannemacher (7c) ganz auf ihr Ziel: Das große Finale erreichen!

Dienstag, 13.08 Uhr
Vier Ruderinnen, ein Steuermann - in dieser starken Kombi tritt die Ruder-AG-Mannschaft, pardon: Frauschaft in wenigen Minuten in Berlin zum Entscheidungsrennen auf der Spree an. "Wenn wir auf den zweiten Platz kommen, rudern wir im großen Finale mit!", schreibt ihre Trainerin und Lehrerin, Charlotte Weissenberger über Whatsapp kurz vor dem Start. Telefonieren ist jetzt nicht mehr. "Jakob hat das erste Rennen richtig gut gesteuert", lobt Frau Weissenberger. "Sie hatten null Bojenkontakt." Die Zeit konnte sich auch sehen lassen. Mit 4 Minuten, 28,51 Sekunden belegt das Leibnizboot zurzeit Platz Drei. Platz Zwei lag nur drei Sekunden entfernt. Ihr rockt das, Mädels! Wir drücken alle die Daumen!

Dienstag, 15.09 Uhr
Das war Nervenkrieg.... Nach 50 Minuten Verspätung konnten die Vierer endlich starten. Dazu noch gab es Abmeldungen, von denen niemand wusste. Damit entstand letztenendes aber ein Vorteil für die Rudernden - denn es gab auf einmal zwei Vorläufe mit jeweils sechs Booten. Fazit: Das Leibniz-Team erkämpfte sich wieder den dritten Platz - und durch die neue
Konstellation reichte dieses Mail der dritte Platz für den Einzug ins A-Finale. Berlin schreit laut: "Hurra!!" Wir sind jetzt schon stolz auch euch!
Morgen geht's ins Finale - und wir berichten hier im Blog direkt weiter.

Mittwoch, 11.30 Uhr
Gestern noch Fotos vom Boot im strahlenden Sonnenschein auf der Spree - heute machen extreme Winde den Sportlerinnen und Sportlern das Leben richtig schwer. Und das beim Finale! "Der Wind macht das Rudern fast unmöglich", berichtet Frau Weissenberger. Nach 20 wild entschlossenen Ruderschlägen dreht eine miese Welle ein Ruder unter das Boot, das Ruder zerbricht - und mit ihm der Traum vom ersten Platz im kleinen Finale. Kleiner Trost: Von den sechs gestarteten Booten haben es nur vier ins Ziel geschafft.

Jetzt sind mentale Stärke und Kampfgeist im Team gefragt. Denn um 14.30 Uhr starten die Rennvierer. "Wir treten gegen die Besten an!", motiviert Frau Weissenberger ihr Ruderteam und sagt damit auch indirekt: "Dabeisein ist alles, Mädels, die Messlatte hängt sehr hoch, gebt einfach euer Bestes!" Das haben sie getan und sind trotz der ruderfeindlichen Witterung aufrecht und mit einem Strahlen ins Ziel geglitten.
In der Gesamtwertung haben die Ruderinnen von allen Bundesländern in ihrer Alterklasse Platz 10 belegt. "Wir hatten uns ein wenig mehr erhofft, aber gegen die Gewalt der Elemente waren wir leider
machtlos!" kommentiert Frau Weissenberger diesen Final-Tag. Aber, hey, ihr wart in Berlin, bei "Jugend trainiert für Olympia" dabei! Ihr habt uns vertreten, ihr habt euch dafür qualifiziert - und ihr habt alles gegeben. Dabeisein ist alles, das meinen wir ernst! Wir sind stolz auf euch und hoffen, es hat euch auch Spaß gemacht und euch ein ganzes Stück weitergebracht, am Ruder und als Team!