Arduino-AG lernt von Strom-Profis

Elektronische Steuergeräte entwerfen, programmieren und “zum Leben erwecken”, das habe die Schülerinnen und Schüler der Arduino-AG nicht nur ein Jahr lang selbst gemacht. Jetzt besuchten sie ein Unternehmen, das diese Schritte täglich und im großen Stil geht: Die SÜWAG, bzw. deren Tochter Syna. Sie versorgt auf diese Weise ganz Frankfurt mit Strom.

Die Syna ist der Stromnetzdienstleister vieler Regionen in Mittel- und Süddeutschland, z.B. auch in Höchst. Sie kümmert sich also darum, dass euer Smartphone am nächsten Morgen wieder voll aufgeladen ist und dass ihr fürs Saubermachen den Staubsauger statt den Besen benutzen könnt.

Doch erst Mal Stop! – Was ist überhaupt die Arduino AG und was können Arduinos? Arduinos sind Microcontroller, damit also fast kleine Computer, an die man Sensoren – wie einen Lichtsensor, Temperatursensor, etc – sowie Aktoren – wie einen Drehmotor, LED, etc. –  anschließen kann. Programmiert man den Arduino dann auch noch entsprechend und versorgt ihn mit Strom, entsteht ein abgeschlossenes technisches System, das z.B. mithilfe des Drehmotors den Rollladen herunterfährt, wenn der Lichtsensor hohe Helligkeitswerte meldet. Oder über ein kleines LED-Lämpchen anzeigt, wann das Teewasser die gewünschte Temperatur hat. Microcontroller stecken in sehr vielen technischen Geräten, die wir jeden Tag nutzen – von A wie Auto bis Z wie Zahnbürste. In der Arduino AG unter der Leitung von Herrn Horak erhalten die Schülerinnen und Schüler einen Einblick in diese Welt, indem sie jeden Montagnachmittag selbst Arduino-Systeme bauen und programmieren. Dank der Kontaktaufnahme durch unsere Fachbereichsleiterin und MINT-Beauftragte, Frau Menig-Scholz, haben wir nun in einen Technikbetrieb hineingeschnuppert, und zwar in das Ausbildungszentrum der Syna in Flörsheim. Nach einer kurzen Vorstellung des Unternehmens ging Herr Henning mit uns hinaus auf den Hof, wo alle möglichen überirdischen Techniken zur Stromübertragung ausgestellt waren: Masten über Masten! Aber viel üblicher – wenn auch aufwändiger und teurer – ist die unterirdische Verkabelung. Über sie sind wir alle sehr froh, weil wir deshalb einen weitestgehend mastfreien Blick aus dem Fenster genießen können.

Danach zeigte uns Herr Henning noch die Schulungsräume, in denen wir u.a. gelernt haben, dass das Gerät Nummer Eins in der Ausbildung und in der Technik-Welt allgemein unserem Arduino sehr ähnlich ist: die speicherprogrammierbare Steuerung, kurz SPS. Letztlich ist sie wie ein sehr großer Arduino, an den man auch Inputs und Ouputs anschließt, welche dann durch ein Programm verknüpft werden und so ein bestimmtes Problem lösen, z.B. den Roboterarm in einer Fertigungshalle zum Leben zu erwecken. Der krönende Abschluss der Führung fand in der Werkstatt bei den Azubis der Syna statt, die gerade in der heißen Phase der Vorbereitung ihrer praktischen Abschlussprüfung waren und sich trotzdem noch Zeit für uns und einen kleinen Löt-Workshop nahmen. Unter ihrer freundlichen Anleitung konnten die Arduino-AG-Schüler selbst ein kleines SÜWAG-Ampelmännchen zusammenlöten, dessen Augen im eingeschalteten Zustand abwechselnd rot und grün leuchtet. Ein tolles Andenken für jeden zum Mit-nach-Hause-nehmen. Die Arduino AG bedankt sich sehr herzlich für diesen schönen Lehrausflug!

(Text und Bilder: Herr Horak)