Soulige Weihnachten

“Weit mehr als ein übliches Weihnachtskonzert” hat der Siebtklässler Daniel Preissmann in diesem Jahr erlebt. Er spielte bei einigen Stücken die Klavierstimme. Und als Mitglied der Journalismus-AG hat er dieses Mal seine Eindrücke auf, vor und hinter der Bühne festgehalten …

Alle waren aufgeregt: Schüler, Lehrer, aber auch die begeisterten Eltern, die den Großen Saal des BikuZ bis fast auf den letzten Platz füllten. Streicher, Gitarristen, Bläser, Pianisten, Sänger und Schlagzeuger hatte eine gefühlte Ewigkeit auf diesen Moment gewartet. Jetzt wussten sie, dass sie das Eingeübte einem großen Publikum präsentieren würden. Mit dem Kinderlied “Morgen kommt der Weihnachtsmann” eröffnete die Orchesterklasse 6 das Konzert – in unterschiedlicher Besetzung und von Schlagzeug begleitet. Zu sphärischer Musik verschmolzen die Klänge der Orchesterklasse 6, die das populäre Stück “We can do better” von Matt Simons intonierten. Erst staunende Stille, dann begeisterten Applaus riefen dabei die beiden Solistinnen Annais Wabou und Dorina Latifi durch ihr Timbre, ihr Rhythmusgefühl und ihren musikalischen Ausdruck hervor. Danach gab es Gitarrenmusik von den Musikern der Gitarren-AG: Auf eine Händel-Sarabande folgte der absolute Weihnachtshit „Last Christmas“ von George Michael. Wer nach dem anschließenden, atemberaubenden Solo aus der Klaviersonate op.2 von Ludwig van Beethoven, am Klavier interpretiert vom sehr talentierten Nathan Fischer, immer noch nicht in Weihnachtsstimmung war, den überkam spätestens nach dem Auftritt des Chors der Klassen fünf und sechs mit altfranzösischen Weihnachtsliedern und Stücken aus dem Film “Sister Act” die Sehnsucht nach Weihnachten.
Dann durfte auch der Soul nicht fehlen.
Nachdem sich Elena Wiederhold mit „I say a little prayer for you“ von der erst in diesem Jahr verstorbenen Aretha Franklin „aufgewärmt“ hatte, eingebettet in warme Celloklänge des groß besetzten Orchesters, herrschte bei ihrer Interpretation von Nina Simones „Feeling good“, begleitet vom Kammerorchester, atemlose Stille im Saal. Ein riesiger Applaus und das große, glückliche Lächeln auf Elenas Gesicht sagten daraufhin mehr als alle Worte.
Nach der Pause kündigten die beiden Moderatorinnen, Merle Schiemenz und Franca Welcher wie schon zuvor informativ, souverän und charmant den Chor der siebten bis neunten Klassen an, der drei Weihnachtslieder sang. Diese ließen alle wieder im Hier und Jetzt – Frankfurt, kurz vor Weihnachten – ankommen: „That’s Christmas for me“ von den Pentatonix oder „Christmas time“ von Bryan Adams. Und auch der Swing wurde nicht vergessen: Es folgte das Thema des „rosaroten Panthers“, gespielt von einer „Big Band“, bestehend aus Bläsern, Pianist und Schlagzeuger. Mit beinahe gleicher Besetzung, nur ohne Klavier, ging es dann weiter mit Ausschnitten aus „James Bond“-Filmmelodien. Für das nächste Stück musste erst einmal Platz geschaffen werden, denn Streicher, Bläser, Klavier, Keyboard und Schlagzeug spielten die berühmte Filmmusik aus „Forrest Gump“.
Diesen wunderbaren Abend schlossen alle Künstler mit dem Stück „Carol of the Bells“ glorreich ab. Es wurde gleich zwei Mal gespielt – beim zweiten Mal durfte das gesamte Publikum die Musiker durch Gesang unterstützen. Nach einer abschließenden Rede der Schulleiterin, Frau Pressler, war das Konzert leider zu Ende, aber der Trost, dass alle Mitwirkenden am nächsten Tag erst zur dritten Stunde in der Schule sein mussten und dass das nächste Konzert in greifbarer Nähe ist, erhellte schließlich alle Mienen.

Text: Daniel Preissmann

Blumen und Applaus galten auch den Lehrkräften, die die vielen Musikerinnen und Musiker auf dieses Ereignis mit großem Engagement vorbereitet haben: Chöre: Jeannine Goerde und Richard Schmitt-Güngerich (dazu die Orchesterklasse), Gitarren-Ensemble: Anke Sieper, Streichorchester: Jessica Walter, Bläser-Orchester und Orchesterklasse: Thomas Winter – sowie die Instrumentallehrerinnen und -lehrer der Musikschule Frankfurt.